Das Erzherzogtum Herzburg

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Erzherzogtum Herzburg im Überblick

Herrscher: Die fünf Gildenmeister; Vertretung nach außen, aber de facto ohne wirkliche Macht, der Erzherzog Radan Feist von Herzburg
Staatsform: Monarchie, Macht obliegt allerdings den fünf Gildenmeistern
Wirtschaftsform: Gildenwirtschaft, gestützt durch Sklaverei
Rechtsformen: Gildenrecht, vereinzelt Adelsrecht, Leibeigenschaft sowie Sklaverei
Staatsreligion: Reformierter Akbethismus (Götterfamilie), wenig vertreten
Währung: Reichstaler, Reichssilber und Reichskupfer
Militär: Junges Heer, ca. 40.000 Mann stark, davon 10.000 noch in Ausbildung (Allgemeine Wehrpflicht kürzlich eingeführt)
Provinzen: Stadt Herzburg, Stadt Frindon, Stadt Freiberg, Stadt Galdar, Stadt Steintal
Ressourcen: Metalle (Bronze, Kupfer, kaum Eisen), Forstwirtschaft
Industrie: vielfältig, verstärkt: Metallverarbeitung, Schreinerkunst, Steinmetzkunst, Weinanbau, Textilien, Tabak, Seide, Färbemittel, Schiffbau, Ackerbau und Viehzucht, exotische Früchte
Flora und Fauna: Sehr umfangreich, gemäßigtes bis subtropisches Klima, enorme Kräutervielfalt

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Geschichte des Landes

In der frühen Zeit Herzburgs war das Land ein Teil des Alten Hochreiches. Als der Verfall nahte und schließlich eintrat, beschloss die damalige Herrscherfamilie die eigene Unabhängigkeit mit Edel- und Handelswaren zu sichern. Aus diesem Grund wurden viele Expeditionen in die südlichen Lande entsandt und enge wirtschaftliche Beziehungen zu benachbarten Staaten aufgenommen. Anfangs bot diese offene Politik wenig Lohn für große Mühen, aber im Laufe der Zeit begann sich der Handel mit den Nachbarstaaten mehr und mehr auszuzahlen. Bald sprachen die ersten vom „prunkvollem Erzherzogtum Herzburg“ und untermauerten somit dessen Unabhängigkeit.

Zu Beginn der freien Zeit hatten die Adeligen sämtliche Fäden in Händen. Sie verschleppten Sklaven aus Semarkesh, die sie dann auf den Anwesen der Plantagenbesitzer arbeiten ließen. So gingen die ersten Jahrzehnte ins Land, doch nach und nach kristallisierte sich eine neue Entwicklung heraus:
Erzherzog und Adel waren schon bald von den Plantagen und den errichteten Manufakturen abhängig. Stand die Produktion still, lag der Handel brach und der Adel war machtlos.

Politik des Landes

Die Politik beschränkt sich hauptsächlich darauf, die Handelsbeziehungen zu erhalten und weiter auszubauen, da diese die Lebensader von Herzburg darstellen. Läge der Handel danieder, verlöre ein Großteil der Bevölkerung seine Arbeit und das Land würde in eine Krise stürzen. Da dies allseits bekannt ist, ist es nicht verwunderlich, dass Nubal alles tut, um seinen Handelspartner Herzburg vor den Carossi und dem Kaiserreich zu schützen. Auch so besteht zwischen Nubal und Herzburg eine herzliche Beziehung, da der Handel verbindet.
Aus eben diesem Grund hat auch der Adel stark an Einfluss verloren. Nubal und die anderen Handelspartner brauchen keine Zwischenhändler, sie kaufen ihre Waren an der Quelle, also direkt bei den Handwerkergilden. Ebenso ist der Erzherzog nur noch eine repräsentative Person, im Land selbst besitzt er kaum noch Macht.

Wirtschaft

Die Wirtschaft von Herzburg unterteilt sich in viele Zweige, unter denen wohl der Anbau von tropischen Früchten der ertragreichste ist. Es ist eine seltsame Ironie, dass ausgerechnet die auf den Plantagen eingesetzten Sklaven über die angebauten Pflanzen am besten Bescheid wissen, stammen diese doch aus ihrer eigenen Heimat Semarkesh. Manche Zungen munkeln sogar, die Sklaven besäßen mittlerweile mehr Macht als der Adel, schließlich würden ohne ihr Wissen viele beliebte Waren nicht mehr angebaut werden können. An zweiter Stelle blüht der Handel mit den Edelwaren, die in vielen kleinen Städten des Erzherzogtums gefertigt und vertrieben werden. Besonders die Halblinge lieben die große Auswahl an Tabaksorten und die zahlreichen Lebensmittelspezialitäten aus Herzburg. So mancher aus dem kleinen Volk konnte der Versuchung nicht widerstehen und siedelte sich mitsamt seiner Familie in einer der vielen Grenzstädte zum Kaiserreich an. Der Rest besteht aus vielen kleinen Warenzweigen, die über die Grenzstaaten des Kaiserreiches gehandelt werden, aber ihren Ursprung in Herzburg haben. Es ist also kein Wunder, dass die Beziehungen zu Nubal als der beste politische Kontakt im Erzherzogtum angesehen wird.

Gesellschaftsstruktur

Allgemein

Die Grenzländer bilden das Gros der Bevölkerung und stellen somit auch fast den gesamten Adel und die Handwerkerschaft. Die zweite große Bevölkerungsgruppe sind die ursprünglich aus Semarkesh stammenden Waldmensch-Sklaven, die ihr Dasein mit geringsten Rechten fristen. Die kleinste erwähnenswerteste Rasse sind die Halblinge, welche sich aufgrund der hergestellten Waren mit der Zeit in Herzburg angesiedelt haben. In der gegenwärtigen Zeit gilt das Erzherzogtum Herzburg noch immer als reicher, unabhängiger Staat, der von seiner unnachahmlichen Wirtschaft lebt. Die drei Gesellschaftsschichten Adel, Handwerker und Sklaven, sind seit Jahrzehnten unverändert. Der Ruf des Landes verlockt immer wieder mutige Abenteurer dazu, neue Expeditionen in den Süden Ezantohs zu unternehmen. Ihnen allen gemein ist das Ziel, dabei selbst einer der reichen Plantagenbesitzer zu werden, da die Plantagen von Erzherzog und den Handwerkergilden stark gefördert werden. Die Gilden der Handwerker besitzen innerhalb des Landes die größte Macht und lenken den Erzherzog nach ihrem Gutdünken.

Die Gilden

Fünf Gilden ziehen in Herzburg die Fäden. Sie repräsentieren die größten Wirtschaftszweige, die das Land zu bieten hat. Je höher die wirtschaftliche Stellung der Gemeinschaft, desto höher ist auch der politische Einfluss. Die Gilden lassen sich unterteilen in die der Bauern, der Handwerker, der Händler, die der Forstarbeiter und schließlich die der Minenarbeiter. Jede Gemeinschaft hat ihr eigenes Zeichen, das jedes ihrer Mitglieder als Erkennungszeichen an seinem Arbeitsplatz deutlich sichtbar zu befestigen hat.

Die Gildenregeln:

  1. Waren werden zum von der Gilde festgelegten Preis verkauft.
  2. Jedes Gildenmitglied hat seine Mitgliedschaft öffentlich zu kennzeichnen.
  3. Ein Zehntel des Erlöses geht in die Gildenkasse.
  4. Handelsreisen müssen ausgiebig mit der Gilde besprochen und geklärt werden, sonst erfolgt keine finanzielle Unterstützung durch die Gilde.
  5. Ruft die Gilde zur Versammlung, ist dem nachzukommen, ansonsten droht eine empfindliche Geldstrafe.


Das Gildenwappen:

Das Wappen des Erzherzogtums Herzburg

Das Gildenwappen vereint die Herzburg und die wichtigsten Berufe miteinander. In der Mitte des Wappens ragt die Trutzburg hervor, die Symbole jeder der fünf „großen Gilden“ sind in einem Fünfeck um sie herum angeordnet (Bauern: Samenbeutel (nördliche Spitze), Handwerker: Hammer (nordwestlich), Zwischenhändler: Ochsenkarren (südwestlich), Forstarbeiter: Säge (südöstlich), Minenarbeiter: Spitzhacke (nordöstlich)). Der Hohepriester der Akbeth-Kirche war von Anfang an gegen dieses Wappen, da er befürchtete, dass Herzburg durch diese Anbetung der Arbeit gottlos würde. Der Erzherzog selbst soll jedoch schon überlegt haben, es zum offiziellen Wappen des ganzen Landes zu ernennen. Dieser Konflikt um ein einfaches Wappen ist noch lange nicht abgeschlossen.

Flora und Fauna

Im Norden der Herzburger Landstriche herrscht dichter Waldbewuchs vor und landschaftlich hat diese Region nicht viel zu bieten. Nadel- und Laubbäume existieren gemischt nebeneinander und werden von den Forstarbeitern auch wieder als Mischwald neu angepflanzt. Im Herbst schießen viele Pilzsorten aus dem nährreichen Boden, während die Waldtiere in den Winterschlaf übergehen. In den südlicheren Gefilden dagegen leben wilde Tiere auf den spärlich bewachsenen Hügeln. Viele verschiedene Vogelarten sind hier anzutreffen, wobei besonders die große Anzahl Falken auffällig ist. In den Flüssen tummeln sich die für die Region typischen Fische, Besonderheiten findet man hier aber kaum. Durch die Fähigkeiten der Waldmenschen gedeihen nun auch tropische Früchte in Herzburg, die einen noch besseren Handel ermöglichen und gleichzeitig den Wert der direkt aus Semarkesh stammenden Waren sinken lassen.

Besondere Orte

Herzburg

Die Hauptstadt des Erzherzogtums. Sie dient als zentraler Handelsposten um schnell - mit dem Schiff oder per Karren - Waren auszutauschen. Das besonders gut ausgebaute Straßensystem, welches in regelmäßigen Abständen gewartet wird, führt auf schnellstem Wege zu den wichtigsten Handelspartnern. Ein großer Flusshafen, der sich außerhalb der Burgmauern befindet ermöglicht zügiges Verladen großer Warenmengen. Früher hauptsächlich ein Verteidigungsbollwerk, hat sich mit der Zeit auch die Form der Herzburg geändert. Die Stadtmauer, die von den berühmten Herzburger Falken bewacht wird, dient, nach Westen und Norden ausgeweitet, als Verteidigungswall gegen Piraten. Innerhalb der Mauer ziehen fünf Gebäude, die direkt neben der Hauptburg platziert sind, die Blicke auf sich. Es handelt sich dabei um die Häuser der fünf Gilden, welche das Leben in der Stadt bestimmen.

Steintal

Steintal ist eine aufstrebende Stadt innerhalb des Königreiches. Sie liegt im Süden in einem rohstoffreichen Bergtal. Außerhalb der Stadt liegen mehrere Minen, die Lebensadern dieser Siedlung. Aus dieser Region stammen auch die Amiantsplitter, welche die Armbrüste der Herzburger Falken zieren. Ausgeprägte Handelsbeziehungen gibt es zum Zwergenkönigreich und zur Hauptstadt selbst. Auch leben hier einige wenige Zwerge als Sprengmeister und Vorarbeiter in den Minen.

Weitere Orte

Trutzburg der Herzburger Falken
Südlich der Hauptstadt Herzburg existiert die Trutzburg der wohl berühmtesten Armbrusteinheit Ezantohs. Hier wird die neue Generation der Stadtwachen ausgebildet und herangezogen. Ebenso herrscht hier die einzigartige Manufaktur, die jene Qualitätsarmbrust herstellt, die jedes Mitglied der Falken so meisterlich beherrscht. Über die Trutzburg erzählt man sich, dass der ehemalige Erzherzog Markis diesen Ort dank einem Falken fand und dieser ihm eine Vision der späteren Burg vor Augen führte, was dazu führte, dass er die Burg genau so bauen ließ. Daher auch der Name „Herzburger Falken“.

Die Kathedrale im Wald
Als Hochburg des Glaubens in Herzburg zählt die Kathedrale des Akbeth, inmitten des nördlichen Waldgebietes. Ausgehend von Herzburg führt ein gerader Weg, der in der Nacht mit Fackeln beleuchtet wird, mehrere Kilometer in den großen Wald hinein. Einmal im Jahr findet dort eine einzigartige Messe statt, der nahezu jeder Einwohner der Stadt Herzburg beiwohnt. Bogoris Parlius , der dort seinen Sitz als Hohepriester hat, leitet die Kirche streng aber gerecht und gilt als geistliches Oberhaupt des Landes.

Theater zu Herzburg
Im Zentrum Herzburgs liegt wohl das berühmteste Theater ganz Ezantohs. Allein die gewaltige Erscheinung dieses Bauwerkes vermag eine Atmosphäre zu schaffen, die ihresgleichen sucht. Der Eingang ist mit riesigen, weißen Säulen hervorgehoben, die ein imposantes Schrägdach mit dem Wappen Herzburgs stützen. Das Hauptgebäude ist eher einfach gehalten, doch zahlreiche Verzierungen der Handwerker erzählen eine eigene Geschichte, vorausgesetzt man geht im Uhrzeigersinn um das Gebäude herum. Die Geschichte handelt von einem jungen Adligen der später zu einem gefürchteten Piraten wurde und den wohl größten Schatz der Erde vergrub. Eben dieses Stück wird mehrmals im Jahr aufgeführt und trägt den Titel: „Der adlige Pirat“.

Besondere Persönlichkeiten

Die fünf Gildenmeister
Jedes siebente Jahr wird innerhalb der Gilden ein neuer Gildenmeister gewählt, welcher die Organisation führt und ihre Meinung vertritt. Jeder der Gildenmeister hat sich diesen Rang redlich erarbeitet und wird von den Mitgliedern geehrt. Oftmals geschieht es sogar, dass ein ehemaliger Gildenmeister nach sieben Jahren normaler Mitgliedschaft wieder gewählt wird.

Momentane Gildenmeister:

  • Gildenmeister Calderan Ochsenzieher (Bauern)
  • Gildenmeister Wolus Nagel (Handwerker)
  • Gildenmeister Yadrisch Stollberg (Minenarbeiter)
  • Gildenmeister Nilk Hofmann (Zwischenhändler)
  • Gildenmeister Bawock Axter (Forstarbeiter)


Der Erzherzog, Radan Feist von Herzburg
Der Erzherzog hat viel von seiner früheren Macht verloren. Heutzutage dient er nur noch als Marionette der Gilden und als Repräsentant der Stadt. Es besteht auch keine Möglichkeit ihn zurück an die Macht zu bringen, da das gesamte System Herzburgs auf den Gilden beruht und ihm somit die Hände gegen sie gebunden sind.

Die Herzburger Falken
Die Falken existieren in ihrer heutigen Form seit Herzburg erbaut wurde. Jahrhunderte lang haben sie ihre alten Rituale und Ausbildungsformen beibehalten, was sie zu der traditionsreichsten Instanz in diesem Land werden lässt. Früher waren sie nur ein Trupp, der zur Bewachung der Burg eingeteilt war, heutzutage haben sie sich jedoch zu einem Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Ihr grüner Umhang mit dem eingestickten, fliegenden Falken darauf hat fast schon eine magische Ausstrahlung und verleiht ihnen großen Respekt bei der Bevölkerung.

Oberhaupt der Falken, Borad Yadilov
Aus den besten Veteranen der Herzburger Falken wird alle sechs Jahre ein neues Oberhaupt innerhalb der Offiziersriege bestimmt. Dieser wird oftmals gleichgesetzt mit den Gildenmeistern, ist ihnen jedoch indirekt unterstellt und dient als ihr verlängerter Arm. Er verwaltet die Ausbildung der Jugend und die stetige Verbesserung der Armbrüste zur Verteidigung gegen Banditen.

Hohepriester der Kathedrale, Bogoris Parlius
Das geistliche Oberhaupt Herzburgs und der wohl der einflussärmste Priester in Ezantoh. Früher war er merklich einflussreicher, dennoch schwand seine Macht mit zunehmender Bedeutung der Gilden. Wer zufrieden ist braucht schließlich keinen Gott.

Besondere Herrscher der Vergangenheit:
Erster Erzherzog, Eusebius Raldaran Falkenherz:
Gründete das heutige Erzherzogtum Herzburg. Man sagt ihm eine große Vorliebe für Falken nach, woher er jedoch kam ist rätselhaft.

Erzherzog des Handels, Kaman Laporta:
Förderte die Gilden so stark, dass sie die Kirche an Bedeutung übertrafen und inzwischen fast vollkommen verdrängten. Unter ihm blühte Herzburg auf wie noch nie zuvor, was das Priestertum nicht daran hinderte, ihn als Feind der Kirche auszurufen.

Konflikte innerhalb Herzburgs

Der größte Konflikt ist ohne Zweifel der zwischen Kirche und Gilden. Mit der Zeit hat die Vereinigung der Handwerker immer mehr an Macht zugenommen, was unvermeidlich war. Leider litt darunter die Kirche. Der Ansicht der Priester des Erzherzogtums nach ein Frevel, wie konnte man nur Akbeth verlassen und sich dem Materialismus beugen? Es geht mittlerweile schon so weit, dass keiner der Handwerker mehr in die Kathedrale eingelassen wird und die Kirche „Sonderpreise“ aufgezwängt bekommt. Wie lange dieser Machtkampf noch mit solchen Mitteln ausgefochten wird und wann das erste Blut fließt, steht in den Sternen.

Ein weiterer großer Konflikt ist der Spagat zwischen dem Adel und den einflussreichen Gildenmitgliedern. Der Adelsstand scheint nun kein Geburtsrecht mehr zu sein, sondern eine erarbeitete Position durch die Gilde. Ein unhaltbarer Zustand für die doch so stolzen und ehemals starken Aristokraten Herzburgs. Wie es der Zufall will, ist der Adel auch die tragende Stütze des Herzburger Akbethglaubens, sie hegen also einen doppelten Groll auf die Gilde.


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