Es gibt Nächte, in denen selbst gestandene Helden schweißgebadet aufwachen, sich hektisch umsehen und dann erleichtert aufatmen, sobald klar ist, dass alles nur ein Traum war. In diesen Nächten kommen all die Schrecken hoch, die so lange verdrängt wurden und die sich trotz aller Abhärtung und aufgezwungenen Gleichgültigkeit in die Seele gebrannt haben. In diesen Nächten erinnert man sich an Wesen wie die Dämonen mit den Spiegelmasken.
Diese Masken, komplett flach, ohne Konturen, wie ein gesichtloses Gesicht, aufs Strahlendste poliert. Wann immer eine dieser Kreaturen euch angegriffen hat, wann immer ihr euch zur Wehr gesetzt habt: Für einen kurzen Augenblick war es immer euer Antlitz, welches euch vom Körper dieser Dämonen entgegengestarrte, verwirrt, mit weit aufgerissenen Augen, bis ihr euch wieder ins Gedächtnis rufen konntet, dass dies nur eine Spiegelung war. Ihr wisst bis heute nicht, was in euch gefahren ist, diese Masken danach nicht sofort zu zerstören, doch ihr Schrecken und gleichsam ihr Zauber waren zu stark. Überrascht musstet ihr dann feststellen, dass, wer immer auch so eine Maske trägt, seine Umgebung klarer und deutlicher wahrnimmt, wodurch es leichter ist, auf Gefahren schnell zu reagieren. Außerdem hat ihr Anblick nicht nur auf euch diese erschreckende Wirkung: Wann immer ihr sie später im Kampf getragen habt, waren viele eurer Gegner mehr als nur verunsichert, als sie sich euch nähern mussten. So habt ihr also die eine oder andere dieser Masken immer noch bei euch, auch wenn es sich stets ein wenig unwohl anfühlt, sie zu tragen. Bald haben sich dann auch eure Begleiter mit reineren Herzen geweigert, auch nur noch einen Finger an diese spiegelglatte Oberfläche zu legen. Doch letztendlich heiligt der Zweck doch immer die Mittel ... nicht wahr?