Urivor: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Orks, offensichtlich überrascht, wie stark sich der Feind wehrte, wurden immer öfter getroffen und fielen reihenweise nieder. Der Ansturm geriet auch zusehends ins Stocken, und von einem geordneten Angriff konnte keine Rede mehr sein. | Die Orks, offensichtlich überrascht, wie stark sich der Feind wehrte, wurden immer öfter getroffen und fielen reihenweise nieder. Der Ansturm geriet auch zusehends ins Stocken, und von einem geordneten Angriff konnte keine Rede mehr sein. | ||
Als dann auch noch die Nahkämpfer in den Kampf eingriffen, war das Schicksal der Orks schnell besiegelt. Einer nach dem anderen fiel tödlich getroffen; gegen erfahrene Kämpfer hatten sie keine Chance. Die Attacken der Orks waren einfach zu parieren und meist viel zu plump vorgetragen um alte Kämpen täuschen zu können. | Als dann auch noch die Nahkämpfer in den Kampf eingriffen, war das Schicksal der Orks schnell besiegelt. Einer nach dem anderen fiel tödlich getroffen; gegen erfahrene Kämpfer hatten sie keine Chance. Die Attacken der Orks waren einfach zu parieren und meist viel zu plump vorgetragen um alte Kämpen täuschen zu können. | ||
− | Wenige | + | Wenige Momente nach dem Angriff stand keiner der Orks mehr und die Schlacht war vorüber. |
Verletzungen gab es fast keine; lediglich einige leichte Schnittwunden bei den halbnackten Barbaren - ansonsten nicht mehr als einfache Blechschäden bei den Rittern und Paladinen. | Verletzungen gab es fast keine; lediglich einige leichte Schnittwunden bei den halbnackten Barbaren - ansonsten nicht mehr als einfache Blechschäden bei den Rittern und Paladinen. | ||
"Mir kommt der Angriff etwas eigenartig vor: Seit wann versuchen Orks, Fallen zu stellen? Und auch ein Zangenangriff ist doch eher ungewöhnlich...", bemerkte Tatanka. | "Mir kommt der Angriff etwas eigenartig vor: Seit wann versuchen Orks, Fallen zu stellen? Und auch ein Zangenangriff ist doch eher ungewöhnlich...", bemerkte Tatanka. | ||
− | "In der Tat... Das Sumpfloch war sehr gut getarnt; es lagen Äste darauf und ich bin so auch erst nach ein paar | + | "In der Tat... Das Sumpfloch war sehr gut getarnt; es lagen Äste darauf und ich bin so auch erst nach ein paar Schritt eingesunken als das Gewicht zu groß wurde und die Äste brachen. Das kann kein Werk von Orks gewesen sein; dazu fehlt ihnen die Intelligenz.", kam die Zustimmung von Glandallin, der erschöpft herbeiwankte. |
"Wir sollten von hier verschwinden; wir haben sowieso einen Termin beim Grafen und vielleicht kann der uns mehr sagen über das, was hier vorgeht", kam die Antwort von Enas Yorl. Er ließ seinen Blick über die Kämpfer gleiten, die die gefallenen Orks untersuchten... | "Wir sollten von hier verschwinden; wir haben sowieso einen Termin beim Grafen und vielleicht kann der uns mehr sagen über das, was hier vorgeht", kam die Antwort von Enas Yorl. Er ließ seinen Blick über die Kämpfer gleiten, die die gefallenen Orks untersuchten... | ||
"Wenn keiner mehr am Leben ist, den wir verhören könnten, ziehen wir weiter. Wir müssen vorsichtig bleiben, um nicht nochmals überrascht zu werden. Ich habe zwar keine Angst vor Orks, aber wenn diese bereits Fallen stellen und taktisch angreifen, so muss jemand dahinterstehen, der sie führt. Und das bereitet mir Sorgen..." | "Wenn keiner mehr am Leben ist, den wir verhören könnten, ziehen wir weiter. Wir müssen vorsichtig bleiben, um nicht nochmals überrascht zu werden. Ich habe zwar keine Angst vor Orks, aber wenn diese bereits Fallen stellen und taktisch angreifen, so muss jemand dahinterstehen, der sie führt. Und das bereitet mir Sorgen..." |
Version vom 5. Juli 2009, 17:59 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Hier wird berichtet über die Hintergründe der Städte Urivor aus den Stadtstaaten der Chunirit, und der Stadt Sawakesh aus den Urwäldern von Semarkesh. Über Ihre wichtigsten Entwicklungsschritte seit der Gründung, ihre Beziehung zueinander und auch über die letzten Ereignisse, die uns bekannt wurden.
Meiner Wenigkeit, dem priesterlichen Gelehrten Ibne Ali Benim, wurde der Auftrag von dem Hohegeweihten der Kirche Akbeths Ellu Yddad erteilt, Informationen über diese beiden Städte zu beschaffen und sie für die die kirchlichen Archive bereitzustellen.
Anlass dazu waren die jüngsten Entwicklungen dieser beiden Städte, doch nun erstmal zu den geschichtlichen Informationen. Die Informationen stammen entweder aus meinen eigenen Beobachtungen, den Quellen der Stadtarchive oder durch mir zugetragene mündliche Quellen und Überlieferungen.
Die Stadt Urivor
Geographische Lage der Stadt
Urivor liegt am Ufer des Sees Ifferdos mit seinen weit ausgedehnten Mooren. Der See Ifferdos ist ein Binnensee, der über den schiffbaren Fluss Thuran mit dem Südmeer verbunden ist. Urivor ist eine rege Handelsstadt und ist vor allem berühmt für seinen erlesenen Pfeifentabak. Sie liegt am Ende der Handelsstraße aus Herzburg und bildet die Grenzstadt der Stadtstaaten der Chunirit zu dem Königreich Semarkesh.
Aktuelle Daten und Fakten der Stadt
Die Stadt zählt aktuell in etwa 8400 Einwohner und beherbergt:
- 3 Banner Stadtstaatliche Chuniritische Hellebardenträger
- 3 Banner Stadtstaatliche Chuniritische Schützen
- 3 Schwadrone Gräfliche Leichte Urivorsche Reiterei
- 2 Kompanien Gräfliche Urivorsche Miliz
- 120 Stadtgardisten
- 250 Matrosen und Seekrieger der Flotte der Stadtstaaten der Chunirit
Karte von Urivor
Geschichte der Stadt - Entwicklungen von den Anfängen bis zum Krieg zwischen Urivor und Sawakesh
Jüngste Entwicklungen
Einleitende Worte zum besseren Verständnis
Die Aufzeichnungen dieser Zeit stützen sich vor allem auf Erfahrungsberichte, die ich in einzelnen Archiven von kleineren Städten oder Weilern gefunden habe, oder die mir von Chronisten einzelner Clans im Laufe der Zeit zugetragen wurden. Der wissenschaftliche Wert einzelner Texte ist nicht sonderlich hoch, doch eine detailierte Quellenarbeit bietet die Möglichkeit, die damalige Situation zu begreifen und umfassend zu erforschen.
Der Chronist Joherim des Clanes #midgard schickte mir die Aufzeichnungen seines Tagesbuches, welches er kurz vor dem Feldzuge von Urivor gen Sawakesh anfertigte. In diesem prosaisch angelehnten Bericht können wir die damalige Situation im Grenzgebiet von Urivor zu Semarkesh recht gut mitverfolgen. Interessant in diesem Zusammenhange dürfte das Auftauchen von Orks so weit im Süden sein, die sich den tapferen Recken von #midgard in den Weg stellten.
Doch genug der einleitenden Worte und wenden wir uns lieber dem Tagebuch als Quelltext selber zu.
Das Tagebuch des Chronisten Joherim des Clanes #midgard
Nebel...
Das Tier steht am Bach und trinkt frisches klares Wasser als plötzlich laute Geräusche erschallen. Aufgeschreckt springt das Tier wenige Schritte davon, nur um dann zu merken, dass die Geräusche noch weit weg sind und auch eher parallel vorbeiführen.
Das Tier wundert sich, da es für eine Jagd kein gutes Wetter ist. Die Jagd ist dem Tier bekannt, denn schon viele Artgenossen fielen ihr zum Opfer.
Aber das Tier ist auch neugierig; wenn schon nicht für eine Jagd, warum dann sind hier zweibeinige Wesen unterwegs?
Auch wenn das Tier nicht bewusst denken kann, so ist es dennoch klug genug, um zu wissen, dass der dichte Wald und auch der schwere Nebel sehr gute Deckungen abgeben. Nach wenigen Minuten durch dichtes Gestrüpp erreicht das Tier eine Buschgruppe, knapp 50 Schritt von einer größeren Gruppe von Zweibeinern entfernt.
Angestrengt beobachtet das Tier die Gruppe. Wäre das Tier des Zählens fähig, so wäre es auf die stolze Zahl von 30 gekommen; darunter seltsame Zweibeiner von kleiner Statur, muskelbepackte Riesen, aber auch spitzohrige dürre Gestalten. Auch Waffen wie der "lautlose Tod aus Holz" sind zu sehen...
Ein metallisch klingendes Geräusch lässt das Tier erschrecken und durch die Kopfbewegung das Unterholz bewegen. Das sollte das letzte Geräusch sein, dass das Tier je vernehmen wird, denn der lautlose Tod flog bereits heran und traf das Tier tödlich.
"Ganz toll gemacht, Basil! Echt toll. Wir sind hierhergekommen, um dem Grafen in der Schlacht beizustehen... Mit 'Schlacht' waren die Orks gemeint; aber doch nicht ein unschuldiges Reh", sagte Pater Alvito vorwurfsvoll.
"Nächstes Mal wenn wir im Feindesland ein Geräusch in einem Gebüsch hören, darfst du gerne nachschauen ob es ein Reh oder ein Ork ist", erwiderte Basil sarkastisch.
Dennoch war ihm anzusehen, dass er mit dem Treffer zufrieden war. Immerhin hatte er am schnellsten reagiert; wenn es auch kein Ork war, so war er dennoch gewillt, seine Fähigkeiten keine Sekunde lang zu vernachlässigen und lieber erst zu schießen und dann zu fragen. Das war immer eine gute Devise im Feindesland.
Pater Alvito schaute abwartend zu Basil; nicht sicher ob die Antwort ernst oder eher sarkastisch gemeint war. Er dachte, er hätte einen leichten Unterton gehört, war sich aber nicht sicher.
"Wir sollten nicht streiten! Zum einen sollten wir versuchen, den Grafen zu erreichen um ihn zu unterstützen; zum anderen sind wir immer noch im Feindesland und das nächste Reh könnte genausogut ein Ork sein", warf Tatanka ein.
Die Aufmerksamkeit richtete sich auf Tatanka, welcher normalerweise eher durch seine Unauffälligkeit auffiel. Dennoch ließ Tatanka sich nicht aus der Ruhe bringen, während er gemütlich auf einem Baumstamm saß und in einem Buch las.
Die meisten Mitglieder dieser seltsamen Gruppe sollten sich getäuscht haben, falls sie mit weiteren Worten des Gelehrten gerechnet hatten.
"Bücherwürmer!!!", sagte Maderl kopfschüttelnd. "Uns lassen sie kämpfen, können selber nicht mal mit einer Waffe richtig umgehen und als Dank dürfen wir uns ihre klugen Ratschläge anhören. Wieso nur bestand der Graf darauf, dass uns Gelehrte begleiten? Warum?"
Es erfolgte erwartungsgemäß keine Antwort. Schon seit Beginn der Reise hörte man Maderl ständig jammern über die Gelehrten, die ihrer Meinung nach eher unnützer Ballast waren. Aber es war allgemein in Algarion bekannt, dass Barbaren und Gelehrte sich nicht gut verstanden; dazu waren ihre Vorlieben und Fähigkeiten einfach zu verschieden.
"Wir gehen weiter", entschied ein weißgekleideter Elf namens Enas Yorl, seines Zeichens der Stabsarzt der wackeren Gruppe. "Das Reh nehmen wir mit für unsere nächste Rast. Immerhin haben wir dann schon eine kleine Stärkung."
Eine knappe Stunde Fußmarsch später wurde die Gruppe durch einen Schrei jäh aus ihrer eintönigen Wanderung geweckt. Dem Schrei folgte ein schmatzendes Geräusch als wenn etwas Schweres in dickflüssiges Wasser gefallen wäre.
In die vorderen Reihen kam eine hektische Beweglichkeit; alle liefen durcheinander und riefen sich Befehle zu...
"Was ist denn da vorne los?", schrie ein Elf mit einem Bogen auf dem Rücken. Er war weithin bekannt für seine Fähigkeit, aus allen möglichen Kräutern Gifte herzustellen und damit Waffen zu behandeln, so dass diese in den meisten Fällen tödlich wirkten. Sein Name war bei den Feinden gefürchtet: Perogon Wulff.
Rino, ein Ritter in einstmals strahlender Rüstung, antwortete vom Rand einer Buschgruppe in Laufrichtung der Gruppe. "Hier ist ein kleiner Sumpf... Glandallin ist eingesunken und seine Rüstung zieht ihn hinab!!! Wir brauchen Hilfe und vor allem etwas, um ihn rauszuziehen. Aber schnell, er steckt schon fast bis zum Halsansatz darin!"
Sumpflöcher waren sicherlich nichts Besonderes, aber dennoch war auffällig, dass in einem dichten Wald mit Büschen in der Nähe ein Sumpfloch normalerweise eher nicht vorkam. Bisher war die Gruppe einem ausgetretenen Wildpfad gefolgt, der grob in Richtung Norden, also zum Anwesen des Grafen, führte. Was für Tiere den Pfad ausgetreten haben, konnte durch Witterungsspuren nicht mehr entdeckt werden. Und nun führte der Pfad mitten in ein Sumpfloch, welches dazu noch durch die Buschgruppe schlecht zu sehen war? Sehr komisch...
Dennoch, Überlegungen konnten später angestellt werden; erst einmal war es wichtig, Glandallin zu retten! "Dia van Hell und NjamNjam, ihr beiden versucht mit euren Äxten einen kleinen Baum zu fällen, so dass dieser ins Sumpfloch fällt! Passt aber auf, dass der Baum nicht auf Glandallin fällt; wir wollen ihn schließlich retten und nicht erschlagen", kam die Anweisung von der Gelehrten Hermine. Die Antwort von NjamNjam ließ nicht lange auf sich warten: "Deswegen kämpfe ich ohne Rüstungen... Ritter, paaahhhh!!!". Dennoch wurde schnell ein Baum gefunden, der einen relativ dünnen Stamm besaß und daher schnell gefällt werden konnte. In der Zwischenzeit suchten die meisten restlichen Gruppenmitglieder in ihren Rucksäcken nach einem Seil - vergeblich. Glandallin war mittlerweile weiter eingesunken, so dass lediglich der Kopf ab Kinnbereich noch aus dem Sumpfloch schauten. Von Joherim, ebenfalls ein Gelehrter der Gruppe, kam noch ein Ratschlag: "Nicht bewegen, sonst versinkst du noch schneller!!! Versuche, ruhig zu bleiben." "Selbst wenn ich wollte - ich kann mich fast nicht mehr bewegen... Also beeilt euch endlich mal!" erwiderte Glandallin. NjamNjam und Dia van Hell hackten noch am Baumstamm rum, der allerdings schon verdächtig schwankte. "In Deckung, gleich fällt der Baum" kam noch die Warnung von Dia, also auch schon der nächste Schlag den Baum vollends fällte.
Der Baum, etwa 10 Schritt hoch und so dick wie der Oberschenkel eines Barbaren, fiel quer übers Sumpfloch... Einzelne Äste krachten dabei auch direkt ins Sumpfloch, so dass Glandallin eine Ladung der Brühe abbekam. Dennoch verlor Glandallin keine Zeit und versuchte, den etwa einen halben Schritt entfernten Baumstamm zu erreichen. Die Rüstung, im Kampf noch sehr gut zu gebrauchen, behinderte hier stark seine Bewegungsfreiheit. Dennoch konnte Glandallin mit einer Kraftanstrengung den Stamm erreichen und sich an ihn festklammern. "Nun säuft er uns wenigstens nicht gleich ab... Aber: Wie bekommen wir ihn raus? Der Stamm ist sicherlich schwer; von Glandallin mit seiner Rüstung ganz zu schweigen", kam der Einwand von Sycline, seineszeichens für die musikalische Unterstützung zuständig. Gemeine Zeitgenossen meinten einst, dass seine Notenquälerei die Feinde in die Flucht schlagen könnte - dennoch waren manche Lieder sehr beliebt, da sie eine euphorische Stimmung auszulösen vermochten. Haggroin, ebenfalls ein Barbarenkämpfer, der nicht gerade für seine Feinfühligkeit bekannt war, brachte einen Vorschlag vor: "Warum eigentlich nicht den Stamm rausziehen? Wir sind genug Leute und auch sicher stark genug dazu!!! NjamNjam, Dia, Maderl, auf, packt mit an! Grek, du kannst deine Muskeln auch mal für etwas Sinnvolles einsetzen; hilf anpacken." "Kämpfe du mal in so vielen Schlachten wie ich, dann sehen wir weiter. Aber du hast recht, wir müssten ihn rausziehen können. Sycline, schau zu, wie richtige Männer sowas machen und lerne daraus", kam die Antwort von Grek. Genau in dem Moment, als die 5 starken Helden den Stamm ergriffen, ertönte seitlich der Gruppe ein Trommeln. Nur wenige Trommelschläge später setzte auf der anderen Seite der Gruppe, dem ersten Trommeln gegenüberliegend, ebenfalls ein Trommeln ein. Die langsamen Trommelschläge steigerten sich langsam zu einem ohrenbetäubenden Crescendo.
"ORKS!!!"
Die Feststellung kam von Gwynfiella. Sogleich machte sie ihre Waffen einsatzbereit. "Zieht eure Waffen, das ist ein Hinterhalt! Links und Rechts sind Orks und vor uns sind womöglich noch weitere Sumpflöcher!
Wenn wir fliehen, müssen wir Glandallin im Stich lassen... Also kämpfen wir! Zeigen wir den Orks, wie man richtig kämpft!"
"Grek, ihr 5 versucht schnellstmöglichst Glandallin rauszuziehen; wir beschäftigen solange die Orks! Aber beeilt euch, wir wissen nicht, wie viele es sind!", kam der Befehl von Enas Yorl. "Schützen zu mir; 2 Halbkreise bilden!
Korevas und Gnerg, ihr Zwei versucht eine Flammenwand zwischen uns und die Orks zu ziehen; passt aber auf, dass es kein Waldbrand wird, sonst werden wir gebraten! Rino, Stryker, Brukhalian und Xanthos, ihr 4 versucht die Schützen und unsere Magier mit euren Schilden so gut wie möglich zu schützen! Sobald die Orks näher als 50 Schritt sind, schnappt ihr sie euch! Lederstrumpf, du stürmst dann mit vor. Zeig den Orks was eine Stangenwaffe alles anrichten kann. Also, machen wir sie platt"
Das Trommeln der Orks wurde immer lauter, immer wilder! Der Angriff musste jeden Augenblick erfolgen. Auf dem Höhepunkt des Trommelns erscholl von beiden Seiten der Gruppe ein langanhaltender Schrei und dann war Stille! Die Stille war unheimlich nach den letzten Geräuschen, aber sie hielt auch nicht lange an. Beiderseits teilte sich das Gestrüpp und es quollen Orks hervor. Alle hatten ihre Waffen, meist einfache Äxte oder Knüppel, hoch über den Kopf erhoben und stürmten auf die Gruppe zu. Muthar, Esquisitor, Penthesilea, Thain und WildThing, die Schützen der Gruppe, hatten sich halbkreisförmig verteilt und erwarteten die Orks. Die Ritter und Paladine standen zu zweit vor den Schützen und hielten die Schilde weit von sich gestreckt, um eventuell einfallende Pfeile zu blocken. Gnerg und Korevas, die 2 Feuermagier, standen ebenfalls bei den Schützen und konzentrierten sich. Beide hatten die Augen geschlossen und die Handflächen nach oben gewandt von sich gestreckt. Ein schwaches Flimmern wie von erhitzter Luft war über den Händen zu sehen. Gwilym Manod Cwthwm, der Eismagier, bereitete sich auch ohne direkten Befehl darauf vor, einen Eissturm über die anrennenden Orks niedergehen zu lassen. Von Aluriel Melarun, einer Halblings-Bardin, konnte man eine laute Melodie hören, in die kurze Zeit später auch Sycline einfiel. Es war ein harter Rhythmus, der den Mut und die Entschlossenheit der Gruppe noch zusätzlich anfachte. Die Gelehrten und Heilkundigen befanden sich zwischen den 2 Halbkreisen aus Schützen, um mit klugen Ratschlägen helfen zu können; aber auch um die eigenen Leute durch magische Spruchrollen zu unterstützen. Enas Yorl, der Heilkundige, bereitete sich auf die Versorgung der Verletzten vor und versuchte, in Deckung zu gehen, um nicht selber getroffen zu werden. Schließlich konnte wohl niemand einen Arzt verarzten. So wartete die Gruppe, bis die Orks nahe genug waren für einen ersten Pfeilhagel.
Die Rettungsgruppe von Glandallin arbeitete weiter verbissen an dessen Befreiung, was sich aber auf Grund des Gewichtes des Baumes als nicht leicht gestalten sollte. Nur wenig konnte der Ritter Richtung Land gezogen werden; aber die Kräfte ließen bereits nach. "Verdammt, wir müssen uns beeilen! Wenn die Orks hier eintreffen und wir sind noch beschäftigt werden die sich freuen über wehrlose Beute!!! Also, legt euch ins Zeug und zieht, was ihr könnt!"
Auch ohne die Aufforderung Haggroins wussten alle, um was es ging!
Sicher, die Orks waren für Vieles bekannt, aber sicher nicht für große Zielgenauigkeit bei Fernschüssen - aber dennoch: 5 Ziele, hoch aufgerichtet, dicht beieinander waren selbst für Orks ein leicht zu treffendes Ziel.
"Verdammt, haut ab und lasst mich hier! Ich kann mich festhalten; zieht mich einfach nachher raus!" Glandallin wollte nicht schuld sein, wenn wegen ihm Gefährten gefährdet wurden, zumal sie zudem noch relativ wehrlos waren solange sie ihn rauszuholen versuchten.
"Wir lassen niemanden im Stich. Der Graf hat uns angeheuert um Orks zu vertreiben - nun fangen wir halt etwas früher damit an."
Angesichts der heranstürmenden Orks, mindestens 50 auf jeder Seite, war das eine gewagte Aussage von Grek...
Die Orks waren nur noch etwa 100 Schritt entfernt und stürmten noch immer laut schreiend vor. Die Schützen der Gruppe waren in Stellung gegangen und Pfeile, Bolzen oder auch Donnerbüchsenmunition war neben den Schützen angeordnet worden, um schnelles Schießen zu ermöglichen. Die erste Salve war bereits eingelegt in die Waffen - lediglich der Feuerbefehl fehlte noch! Der sollte allerdings nicht mehr lange auf sich warten lassen. "FEUER!" Die Schlacht begann...
Die Schützen begannen sofort eine Salve nach der anderen auf die Orks abzuschießen; den ersten Salven fielen über 15 Orks beider Seiten zum Opfer. Vor allem die Donnerbüchse von Thain richtete schwerste Verwüstungen unter den Orks an; offenbar kannten sie noch keine Donnerbüchsen. Aber auch die Magier standen den Schützen in nichts nach: Ein Feuerball nach dem anderen verließ die Hände von Korevas und Gnerg, so dass beide Orkgruppen Umwege gehen mussten, sofern sie nicht gegrillt werden wollten. Das brachte zusätzliche Zeit für die Schützen. Blendattacken und auch Säurestrahlen zischten von den Gelehrten in Richtung der Orkgruppen. Vor allem die Blendattacken waren sehr effektiv, da die geblendeten Orks leichte Beute für Säurestrahlen oder auch Pfeile wurden. Suleyla saba Muamar tat sich hierbei besonders hervor, da ihre Ratschläge an die Schützen sehr gut waren und die Schützen ihre ohnehin schon sehr gute Trefferquote weiter ausbauen konnten. Die Hälfte der Orks war bereits auf der Strecke geblieben, als die Orks nur noch 15 Schritt entfernt waren... Und noch immer wurde niemand der Helden verwundet; allerdings kam auch noch kein einziger Fernangriff von den Orks. Dies war ungewöhnlich...
Glandallin wankte erschöpft ans Ufer und liess sich, mit den Beinen noch im Sumpf, auf den Boden sinken und atmete tief durch. Nach der extremem Anstrengung hatten sie es geschafft, Glandallin ans Ufer zu ziehen. Das letzte Stück ging dann leichter, da Glandallin festen Boden unter den Füssen hatte und selber mithelfen konnte! "Jetzt wird es höchste Zeit; die Orks sind fast hier!" stöhnte Dia und griff nach ihrer Waffe. Dia und Maderl stürmten der einen Orkgruppe entgegen, NjamNjam, Grek und Haggroin der anderen Gruppe. Erschöpft, aber keineswegs kampfunfähig stürzten sie sich ins Getümmel.
Die Orks, offensichtlich überrascht, wie stark sich der Feind wehrte, wurden immer öfter getroffen und fielen reihenweise nieder. Der Ansturm geriet auch zusehends ins Stocken, und von einem geordneten Angriff konnte keine Rede mehr sein.
Als dann auch noch die Nahkämpfer in den Kampf eingriffen, war das Schicksal der Orks schnell besiegelt. Einer nach dem anderen fiel tödlich getroffen; gegen erfahrene Kämpfer hatten sie keine Chance. Die Attacken der Orks waren einfach zu parieren und meist viel zu plump vorgetragen um alte Kämpen täuschen zu können.
Wenige Momente nach dem Angriff stand keiner der Orks mehr und die Schlacht war vorüber.
Verletzungen gab es fast keine; lediglich einige leichte Schnittwunden bei den halbnackten Barbaren - ansonsten nicht mehr als einfache Blechschäden bei den Rittern und Paladinen.
"Mir kommt der Angriff etwas eigenartig vor: Seit wann versuchen Orks, Fallen zu stellen? Und auch ein Zangenangriff ist doch eher ungewöhnlich...", bemerkte Tatanka.
"In der Tat... Das Sumpfloch war sehr gut getarnt; es lagen Äste darauf und ich bin so auch erst nach ein paar Schritt eingesunken als das Gewicht zu groß wurde und die Äste brachen. Das kann kein Werk von Orks gewesen sein; dazu fehlt ihnen die Intelligenz.", kam die Zustimmung von Glandallin, der erschöpft herbeiwankte.
"Wir sollten von hier verschwinden; wir haben sowieso einen Termin beim Grafen und vielleicht kann der uns mehr sagen über das, was hier vorgeht", kam die Antwort von Enas Yorl. Er ließ seinen Blick über die Kämpfer gleiten, die die gefallenen Orks untersuchten...
"Wenn keiner mehr am Leben ist, den wir verhören könnten, ziehen wir weiter. Wir müssen vorsichtig bleiben, um nicht nochmals überrascht zu werden. Ich habe zwar keine Angst vor Orks, aber wenn diese bereits Fallen stellen und taktisch angreifen, so muss jemand dahinterstehen, der sie führt. Und das bereitet mir Sorgen..."
2 Tagesmärsche später kam das Schloss des Grafen in Sicht. Von den Orks ließ sich keiner mehr blicken...
Verhören konnte man keinen der Orks mehr, da alle getötet wurden in der Schlacht. Eine Untersuchung der Trommelplätze, an denen man ein Lager vermutete, war nicht möglich, da sowohl Trommeln als auch die Zelte, welche man an Abdrücken am Boden deutlich erkennen konnte, nicht mehr vorhanden waren. Das Lager musste während des Kampfes kurzerhand geräumt worden sein, so dass nur noch eine Feuerstelle darauf hindeutete, dass Orks hier kampierten. Es konnte also davon ausgegangen werden, dass einige Wesen, größtenteils vermutlich Orks, das Ergebnis der Schlacht beobachteten und dann abrückten. Selbst Fährtenleser konnten die Spuren nur etwa 500 Schritt verfolgen, da diese dann auf Felsgestein endeten...
Viele Fragen waren noch offen; vielleicht wusste der Graf mehr....
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Mein Dank für diesen Beitrag gilt dem Spieler Joherim!
Die Schlacht von Semarkesh
Seid mir gegrüßt, Brüder und Schwestern im Geiste, und lasst euch von eurem ergebenen Diener, dem Mönch Ibne Ali Benim von einer grausamen und blutigen Schlacht berichten und wie es kam, dass er diese als Chronist bekunden konnte.
Der Morgen nach dem Turnier
Die Glocke läutete schon eine Weile, als ich endlich bei der kleinen Kapelle ankam. Von Graf Nestario Piriones wurde ich gestern abend gebeten, die Drittplatzierten des Turniers von Urivor auf ihrem Weg in die Schlacht zu begleiten und für ihr Seelenheil zu sorgen. Hier stand ich nun, inmitten des Lagers des Clans „Smile and Die“, und war auf dem Weg zur Morgenandacht. Glücklicherweise hatte ich gestern Abend schon einige Mitglieder der Gruppe kennen gelernt, so dass ich jetzt die Gesichter einordnen konnte. Schnell betrat ich die Kapelle, wo Priester Morxar gerade die Messe vorbereitete. Im Hintergrund zog sein Küster Fennek wie wild am Glockenseil, um auch wirklich jeden aus der Gruppe herbei zu rufen. In der ersten Reihe knieten bereits die Paladine im Gebet versunken, während der Rest der Gruppe langsam herbeikam. Der Rest? Nun, nicht ganz. Wo waren die Barbaren, die Gladiatoren, die Halblinge?
Nachdem „Smile and Die“ im Kampf um den dritten Platz des Turniers den Söldnerclan "Templars Of The Dark Sun" vom Feld gefegt hatte, begann eine wilde Siegesfeier mit viel Tanz, Geprahle, kleineren Reibereien und Gesang. Besonders der Barde Sycoraq tat sich dabei hervor, spielte er doch gar grausig auf seinem Lieblingsinstrument Verstimmte Mandoline. Glücklicherweise beteiligte sich noch Viquel an dem Konzert und konnte mit seiner Harfe die Gemüter etwas beruhigen.
Zur Abwechslung zeigten die Gaukler noch was sie konnten, von Akrobatik über Kunstwurf bis Gaukelei wurde alles geboten. In einer stillen Ecke konnte man einer Gruppe beim Geschichten erzählen zuhören oder die Halblinge beim Pfeife rauchen sehen. Kurz, es war ein sehr kurzweiliges Fest.
Aber wie es nicht anders sein konnte, wollten einige der Helden nichts anderes als trinken. Neben Met, Bier und Wein wurde sogar der geheimste Schatz der Gruppe hervorgeholt, nämlich Altbierkoenigs immervoller Krug. Um das darin enthaltene starke Gebräu entstand erst mal eine Rangelei zwischen den Gladiatoren und Barbaren, aus welcher schliesslich Haskeer als Sieger hervorging. Nun, nach dem ersten tiefen Schluck aus dem Krug lag er dann genauso auf dem Boden wie die anderen Kontrahenten. Was für den Ritter Thorin Eichenschild die ideale Gelegenheit war, sich den Krug zu schnappen und damit im Wald zu verschwinden.
Die Stimmung war auf dem Höhepunkt, selbst der letzte Barbar, Gorash, war aus seiner Ohnmacht erwacht, als plötzlich das Clan-Oberhaupt Miry erschien. Mit Sorgenfalten im sonst makellosen Gesicht ging sie erst zu ihrer Vertrauten Galladriel und dann mit ihr im Schlepptau zu der kleinen Gruppe aus Unterführern. Scheinbar gab es schlechte Neuigkeiten. Ich versuchte mich unauffällig in ihre Nähe zu schieben, als sich die Gruppe plötzlich auflöste und Miry auf ein nahestehendes Bierfass kletterte. Aber mit dem für Halblinge typischen Kleinwuchs gesegnet, war sie immer noch nicht in der Menge zu sehen. Mit einem scharfen Befehl wandte sie sich an den in ihrer Nähe stehenden Barbaren Elessar, welcher dann das Bierfass mit Miry über seinen Kopf hob. Man konnte jetzt erkennen wie sie es an die Spitze des Clans geschafft hatte, in ihren Augen konnte man die Zielstrebigkeit, den starken Willen erkennen, der dafür nötig war. Ihre Entschlossenheit bildete einen starken Gegensatz zum Sanftmut von Galladriel, welche direkt neben dem Fass stand. Dann erhob Miry die Stimme: „Herhören! Jetzt seid mal alle ruhig! Das gilt auch für dich, Askan! Ja, und auch für dich, Bomb! Hör' auf mit dem Feuerball zu spielen und hör' zu! Seid ihr alle soweit?“ Sie sah sich noch einmal um, bevor sie fortfuhr: „Freunde, ich muss euch etwas Wichtiges mitteilen. Soeben komme ich aus einer Lagebesprechung mit Graf Nestario Piriones. Wie uns ja schon bekannt war, sollen die drei erstplatzierten Clans mit der Armee des Grafen gegen Semarkesh ziehen. Nun, eben wurde festgelegt, welcher Clan welche Aufgabe erfüllt. Die Ordensritter des Demosan werden die Leibwache des Grafen bilden und ihn bei seinem Schlachtplan beraten, während #midgard im Zentrum der Schlacht stehen wird. Und wir? Ja, wir werden in vorderster Front stehen und inmitten der ersten Schlachtlinie kämpfen!“
Donnernder Beifall kam von den Barbaren, während einige andere sorgenvolle Blicke tauschten. Neben mir konnte ich eine geflüsterte Unterhaltung mithören, zwischen der Chirurgin Rhiannon ó Conaill und dem Schützen eVoke. Rhiannons Stimme troff vor Sarkasmus: „Prächtig, wirklich prächtig! Wir sind dem ersten Ansturm ausgesetzt und bekommen die volle Wucht des Angriffs ab. Das wird wieder einige Verluste geben. Und was machen unsere blöden Barbaren? Jubeln, obwohl sie wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt werden!“ Die Antwort von eVoke klang etwas belustigt: „Nun lass sie doch jubeln. Solange sie vor mir stehen und ich in Ruhe schießen kann, soll es mir recht sein. Ausserdem sind sie sicher, dass du und deine Kolleginnen sie schon wieder zusammenflicken.“ Mehr konnte ich leider nicht mehr hören, weil Miry weitersprach: „Morgen früh marschiert die Armee los. Die Reise wird lange dauern und das Gelände ist schwierig. Also, feiert nicht zulange damit ihr morgen ausgeruht seid!“ Daraufhin ließ sie sich auf den Boden absetzen und verschwand mit ihren Vertrauten in einem Zelt. Der Rest des Clans stand immer noch um das Fass versammelt und diskutierte leise, bis der Paladin Falkenmond sein Schwert zog und über dem Kopf erhob: „Im Namen Gottes, wir werden siegen! Wir werden unsere Gegner aufreiben, ihre Städte verwüsten und ihre Schätze rauben! Zum Ruhme Gottes!“ rief er in den Nachthimmel, begleitet vom Beifall seiner Kameraden. Bis plötzlich Olga, die Scharfe auf das Fass sprang, einen Bierhumpen schwenkte und erklärte: „Aber vorher wird noch richtig gefeiert! Cornix, du altes Spitzohr, du schuldest mir noch einen Tanz!“ Daraufhin sprang sie zu dem Magier Cornix und wirbelte ihn umher, dass seine Robe nur so flatterte. Dies war der Moment, wo ich mich zu meinem Strohsack aufmachte.
Ja, und hier stand ich nun, in der kleinen Kapelle und war umgeben von übernächtigten Gesichtern. Das Läuten der Glocke verklang, als Fennek zu Morxar schritt. Die beiden Geistlichen nickten mir zu und steckten dann die Köpfe zusammen. Fennek redete auf Morxar ein, dessen Gesicht langsam die Farbe von Tomaten annahm. Mit einem sehr wütenden Gesichtsausdruck schritt dieser dann auf Miry zu, die gerade die Kapelle betreteten hatte. „Wo bleibt denn der Rest? Wenns ums Saufen geht sind alle dabei. Aber auf geistlichen Beistand können sie wohl verzichten? Wenn nicht in einer halben Stunde der ganze Clan hier versammelt ist, versage ich euch meinen Segen!“, blaffte Morxar und ging zurück zum Altar.
Miry schüttelte den Kopf und wandte sich mit einem erschöpften Gesichtsausdruck an Jerek, der gut gelaunt in der Nähe stand: „Sag bitte dlg er solle sich um die Angelegenheit kümmern. Dann geh zu Gala, sie soll mir etwas Marie Johanna (frisch) fertig machen. Und wisch dir dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht!“ Jerek schrak zusammen, schaute Miry verwundert an und ging dann langsam weg, wobei er sich in einer unmissverständlichen Geste an den Kopf klopfte. Kurz darauf stürmte dlg mit ein paar weiteren Magiern und dem Barden Viquel aus dem Raum, wobei er sich begeistert die Hände rieb und murmelte: „Das wird ein Spaß, das wird ein Spaß!“
Jetzt wurde ich neugierig und folgte der Gruppe unauffällig. Die hatte sich auch schon am Rand des Lagers in einer Runde versammelt und diskutierte munter, immer wieder unterbrochen von Kichern und Gelächter. Was sich da wohl anbahnte? Kurze Zeit später löste sich die Gruppe auf und verteilte sich im Lager.
Viquel holte sein Horn hervor und stellte sich direkt neben den schlafenden Barbaren Ingrimmsch. dlg hingegen fing an eine kleine Wolke über der Lagerstatt der Gladiatoren Korekk Zordhen, Xanathar und Haskeer zu zaubern. Interessanterweise zuckten kleine Blitze aus der Wolke, was dlgs Grinsen noch breiter werden ließ. SenfT und Imhotep verrührten verschiedene Pulver in einem kleinen Napf, ganz in der Nähe der noch schlafenden Gelehrten Sheeva. Bomb zu Guter letzt stand vor dem kleinen Wäldchen neben dem Lager und zeichnete mit seiner Hand seltsame Formen in die Luft.
Ich begann mich gerade zu fragen was das denn alles sollte, als das Chaos begann. Plötzlich ertönte ein lauter Hornruf, ein kleines Gewitter entlud sich über den Gladiatoren, Sheeva erhob sich in die Luft, dabei wild um sich schlagend und ein Sturm fegte durch das Wäldchen. Es gab ein großes Geschrei von den Betroffenen und aus einigen Zelten stürmten verwirrte Gestalten mit Waffen in der Hand „Überfall? Wo sind sie? Aua, mein Kopf!“, überall erhoben sich verwirrte Stimmen, in der Lautstärke übertroffen vom Gelächter der Verschwörer. Aus dem Wäldchen kamen weitere Kämpfer und mit einem Plumps landete der Jäger Askan am Rande des Lagers. Das Schlafen auf einem Baum ist eben nicht ganz ungefährlich. Imhotep beruhigte sich wieder und rief dann in die Menge: „Los, wir sollen sofort in die Kapelle kommen! Zieht euch etwas an und Abmarsch!“. Langsam kamen die Aufgeforderten diesem Befehl nach und schwankten in Richtung der kleinen Kirche. Dort angekommen zählte Morxar schnell durch und begann mit einem befriedigten Gesichtsausdruck mit der Messe, welche er auch nur eine Stunde später schon beendete. Bevor sich die Kirchgänger verteilen konnten, hielt Turgosch, Sohn des Torgamor noch eine kurze Ansprache in der er Gott pries und allen einschärfte in einer halben Stunde abmarschbereit zu sein, „Wir sind eh schon spät dran!“
Im Lager wurden die Zelte abgebrochen und die Ausrüstung verstaut. An den geübten Handgriffen konnte man eine erfahrene Gruppe erkennen. Innerhalb kürzester Zeit war alles verstaut und kleinere Gruppen fanden sich zu Gesprächen zusammen. Umringt von neugierigen Gesichtern stand Chronos und verteilte neue Waffen und Rüstungen. Auf meinen fragenden Blick grinste er nur: „Habe gestern Abend noch ein paar gute Geschäfte gemacht. Betrunkene sind manchmal sehr umgänglich.“ Und zwinkerte mir dann verschwörerisch zu. Dann erhob Amphitrite die Stimme und mit einem Seitenblick auf die selig lächelnde Miry - Galladriel hatte es wohl etwas mit dem Marie Johanna übertrieben - rief sie: „Es geht auf nach Semarkesh, zur Stadt Sawakesh! Für Graf Nestario Piriones und unseren Ruhm!” Begleitet von lautem Jubel begann unsere Reise.
Die Schlacht von Semarkesh - Der Weg
Vorbei an den schlaftrunkenen Gesichtern der Stabseinheiten, die vom Clan #midgard gestellt wurden, und dem arroganten Grinsen der Ordensritter von Demosan, den feinen Pinkeln der Leibgarde des Grafen, zog der Tross hinaus auf den Weg in Richtung Schlacht. Allen voran die geordnet marschierenden, ernsten Paladine, gefolgt von einer quirligen Masse von Barbaren und Gladiatoren. Schließlich in der sicheren Mitte die Gelehrten und Heilerinnen auf Planwagen, umgeben von nebenher laufenden Gauklern. Die Nachhut bestand weniger geordnet und bunt gemischt aus den unterstützenden Kräften und Schützen. Jubel und Anfeuerungsrufe brandeten von Schaulustigen zu beiden Seiten des Weges auf sie nieder, und gerade die Barbaren um Omikron und Merlinchen genossen diese Aufmerksamkeit sichtlich. Vergnügt grölten sie, begleitet von Viquels Mandoline, die Trunklieder der vergangenen Nacht, die ausschließlich von üppigen Frauen, Met und Siegen handelten. Diese unzüchtigen Gesänge bekamen die beiden Priester glücklicherweise nicht im Wortlaut mit, da sie schon wieder am Ende des Zuges in geistige Gespräche verwickelt, den Anschluss zu verpassen drohten. Wohl aber flog so manch entrüsteter Blick von der Spitzengruppe nach hinten. In Gedanken versunken kaute Rhiannon ó Conaill auf einem Stück Grünes Eisenkraut und beobachtete die Kämpfer vor ihr. Es war ihr unerklärlich wie man so frohgelaunt in seinen möglichen Tod spazieren konnte, auch wenn sie sicher war, dass der Alkohol bestimmt einen Weg in deren Marschgepäck gefunden hatte.
Nach und nach lichteten sich die Beobachter am Wegesrand, die Häuser und Gehöfte wurden spärlicher. Noch immer übertönten die künstlerischen Darbietungen der Axtkämper das monotone Trampeln der Füsse und Hufe, schier unerschöpflich schien ihr Repertoire an obszönen Versen, doch so langsam wurden die Worte undeutlicher. Schließlich erstarben die Stimmen und alle gaben sich ihren Gedanken und Ahnungen hin. Gelegentlich drang ein Lachen von den hinteren Ochsenkarren hervor, wo die Magier unter dem Vorwand ihre gefährliche Fracht bewachen zu müssen, fröhlich plaudernd auf der Ladefläche saßen. Rhiannon glaubte die Stimme von Cornix zu hören, doch um die Witze dieser Zeitgenossen zu verstehen, musste man mindestens ein halbes Leben in staubigen Bibliotheken verbracht haben. Das mühsam unterdrückte Lachen der sonst eher zurückhaltenden Sheeva bestätigten Rhiannons Verdacht.
Die Sonne hatte ihren Zenit schon längst überschritten, als der Tross die ersten Ausläufer des riesigen Dschungelgebietes erreichte. Zuerst unmerklich verdichtete sich die Vegetation, der Boden wechselte von rotem Sand zu brauner, später tiefschwarzer Erde. Großblättrige, gewaltige Pflanzen bestimmten nun das Bild. Mit der Luftfeuchte nahm auch die Belästigung durch Ungeziefer merklich zu.
Schon seit Stunden waren die Jäger abwechselnd im Einsatz, die Sicherheit des vor ihnen liegenden Weges durch den Blätterwald auszuspähen. Mit Macheten schlugen die Paladine im Wechsel den überwucherten Weg frei, bis auf wenige Gegenstimmen (Bomb, sukkuba und SenfT) hatte man die Lösung Feuerball von Yaso Kuuhl abgelehnt. Laute Flüche von vorn alarmierten den gesamten Zug, jeder erwartete einen hinterhältigen Angriff oder ähnliches. Wenig später kam Allison nach hinten gewankt und berichtete, während er verbunden wurde, von dem verdammten Ast, der seiner Machete ausgewichen war und ihn dann in den Arm gebissen hatte.
Die Feinde im Dschungel waren tückisch und kaum zu sehen und die Stimmung wurde gedrückt durch die erhöhte Vorsicht. Einzig elessar, Täppic und die Jäger fühlten sich nun ganz in ihrem Element und plapperten unverdrossen die gesamte Zeit von den Gefahren des Dschungels für Nicht-Waldmenschen.
Nach weiteren mühseligen Stunden war es an der Zeit, das erste Nachtlager aufzuschlagen. Mit eingeübten Handgriffen entstand innerhalb von eineinhalb Stunden ein kleines wehrfähiges Gebilde, um den Schlaf gegen die Gefahren des Waldes zu schützen. Da alle von dem Marsch erschöpft waren, fiel die Fortsetzung der gestrigen Feier leider aus.
Auch ich verzog mich recht schnell in mein Lager, doch das Einschlafen fiel mir schwer. Um mich herum hatte sich eine regelrechte Wolke von Stechmücken gebildet, welche sich an meinem Blut gütlich tun wollten. Irgendwann fiel ich dann doch in einen unruhigen Schlaf, nur um mehrmals nachts zu erwachen. Mein Kopf dröhnte und ich musste stark schwitzen. Doch mein Durst zwang mich dazu aufzustehen. Auf wackligen Beinen wollte ich zum nächsten Wasserfass gehen, als es mir plötzlich schwarz vor Augen wurde...
Als ich erwachte, blickte ich auf das Blätterdach einer Waldlichtung. Den Lichtverhältnissen nach müsste es Abend oder Morgen sein. Es herrschte ein Krach, wie er nur von einer größeren Ansammlung von Leuten verursacht werden kann. Wo war ich und wer ist für diesen Krach verantwortlich? Und warum fühlte ich mich alles andere als gut?
Beim Versuch mich aufzurichten stellte ich fest das ich mich so gut wie gar nicht bewegen konnte, das lag aber zum Glück nur an den Decken die um mich gewickelt waren. Durch die Bewegung auf mich aufmerksam geworden näherte sich eine Person, bei genauerem hingucken erkannte ich Galladriel. Jetzt fiel mir auch wieder ein wo ich war und wohin wir unterwegs waren, nur was war mit mir los? Galladriel kniete sich neben mich und hielt mir einen Wasserschlauch an den Mund. „Trinkt reichlich, das Fieber hat euch sehr geschwächt und jedes bisschen Flüssigkeit ist gut für euch.“ Danach half sie mir soweit hoch, dass ich, an einen Baum gelehnt, die Lichtung überblicken konnte. Die Leute von SAD waren dabei ein Lager für die Nacht zu errichten. Die Barbaren wurden ausgeschickt um Feuerholz zu holen, die Gaukler waren dabei große Zelte aufzubauen und die Jäger schwärmten aus um das Abendessen zu organisieren. Die Ritter und Paladine sicherten das Lager nach außen hin ab. Ich musste zwischenzeitlich aufgrund des Fiebers eingenickt sein, auf jeden Fall loderten bei meinen Aufwachen schon mehrere große Feuer, auf denen das Wild briet, was die Jäger erlegt haben. Diesmal versorgte mich Amphitrite mit frischem Wasser.
Diesen Abend wurde noch viel geschwätzt, und die Leute hatten ihren Spaß. Auch wenn man auf den Gesichtern die Besorgnis über den Ausgang der Schlacht lesen konnte. Auch lag eine gewisse Anspannung in der Luft, die vor dem Aufbruch noch nicht vorhanden war. Viel mehr weiß ich von dem Abend leider nicht mehr, da ich wohl wieder in einen fiebrigen Schlaf gefallen bin.
Das Rumpeln der Wagenräder weckte mich. Benommen schaute ich mich um und sah in die besorgten Gesichter der Quacksalber. "Wie geht es euch?“ fragte mich Kana. Als Antwort kam nur ein Krächzen aus meiner staubtrockenen Kehle, woraufhin mir wieder Wasser eingeflößt wurde. Kana drehte sich um und sagte zu den anderen: „Wir müssen das richtige Kraut finden um ihm zu helfen.“ Doch da umarmte mich wieder die Dunkelheit.
Als ich wieder zu mir kam war es schon dunkel. In dicke Decken gepackt lag ich am Lagerfeuer, der halbe Clan um mich versammelt. “Wie wäre es wenn wir im etwas zu rauchen geben?“ fragte der Halbling Sycoraq. Doch sofort kam die Antwort vom Barbaren Gorash: „Und wie? Willst du ihm den Rauch in die Nase pusten? Nein, bei einem solchen Fieber hilft nur eine gute Flasche Bier!“. Ab da riefen alle durcheinander: “Knoblauchbrot, das ist es!“, „Quatsch, Oma Gretels Strudel hilft garantiert!“, „Warum nicht eine Tafel Schokolade? Die hilft mir immer wenn ich unglücklich bin.“ „Seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen? Als ich noch ein Novize war, kurierten die Brüder alles mit einer eiskalten Dusche.“ kam eine neue Idee vom Paladin Fennekus. Von der Idee nicht so recht begeistert, versuchte ich mich zu rühren. „Da, er bewegt sich. Aber ihm fehlt irgendwie die Energie. Da hab ih doch was Passendes...“ Mit diesen Worten setzte mir Latania ein Fläschchen aus der Quelle der Behändigkeit an die Lippen und flößte mir die Flüssigkeit ein. Schon nach dem ersten verkrampften Schluck begannen sich meine Muskeln in immer schneller werdendem Rythmus zu spannen und wieder zu lockern. „Da fehlt noch was!“ rief la Mumu und kippte mir einen guten Schluck aus einer Flasche mit brodelnder, roter Flüssigkeit in den Mund. Notgedrungen musste ich auch dieses Gebräu trinken. Im ersten Moment blieb mir die Luft weg, dann spürte ich neue Energie meinen Körper durchdringen. Mit einem lauten Schrei sprang ich auf und rief: „Schnell, lasst uns aufbrechen, auf nach Semarkesh, auf nach vorne, nach oben, nach...“. Wie ein kopfloses Huhn rannte ich durch das Lager, machte einen Purzelbaum nach dem anderen und fing an wilde Luftsprünge zu machen. Ohne dass ich meinen Körper kontrollieren konnte, praktizierte ich mit ungewohnter Leichtfüßigkeit wahre Akrobatik. Während der größte Teil des Clans mit offenem Mund meinen Tanz betrachtete, klatschten die Gaukler Applaus und versuchten gar einige Sprünge nachzumachen. „Haltet ihn auf! Seid ihr denn alle wahnsinnig?“ schrie plötzlich Miry. Sie hatte zusammen mit einigen anderen eine Lagebesprechung gehalten und reagierte nicht begeistert auf meine Versuche ihr zuzuwinken. „Xanathar, fang ihn endlich ein! Und Rhiannon ó Conaill, such etwas um Ibne ruhig zu halten!“. Der Gladiator Xanathar versuchte mich zu fangen, und als er es endlich geschaffte hatte, kippte Chronos einen Eimer Wasser über mir aus, woraufhin es dunkel um mich wurde. Mal wieder ...
Ein bitterer Geschmack im Mund war das erste, was ich wahrnahm, als ich das nächste Mal zu mir kam. Dies und fürchterliche Schmerzen am ganzen Körper. Mir taten Stellen weh, von denen ich bisher noch nicht einmal wusste, dass ich sie besaß. „Kaut langsam und schluckt dann. Der Geschmack lässt bald nach.“ riet mir Sheeva und streichelte meine Stirn. „Amphitrite hat euch etwas Grünes Eisenkraut (frisch) zurecht gemacht.“ Nach kurzer Zeit ließ der üble Geschmack des Krautes etwas nach und man gab mir zu trinken. „Wo bin ich?“ konnte ich noch krächzen, bevor mich ein Hustenanfall innehalten ließ. „Ihr seid immer noch inmitten des Clans „Smile an Die“ auf dem Weg nach Semarkesh. Nein, sprecht nicht. Schont euch lieber. Seit vier Tagen sind wir unterwegs. Euer Fieber hat etwas nachgelassen, aber wir suchen immer noch nach der richtigen Medizin für Euch.“ sagte mir DetonierElch. „Aber gegen eure Schmerzen kann ich Euch etwas geben.“ beruhigte mich Galladriel. „Wir hatten noch etwas Marie Johanna (getrocknet) übrig, das wird euch guttun. Und mit einem Lächeln baute sie eine kleine Wasserpfeife neben mir auf. Bald darauf war ich von Rauchschwaden umgeben und versuchte tief einzuatmen. Tief einatmen, tieeeef einatmen, tieeeeeef... Tief? Nein, wohl eher hoch. Ich konnte fliegen! Unter mir sah ich den Wagen, auf dem ich lag, umgeben von Leuten, die mich gern hatten und sich um mich kümmerten. Alles war so schön, so friedlich, so voller lebendiger Farben. Es war wirklich ein herrliches Gefühl frei wie ein Vogel zu sein, zwischen den Ästen zu fliegen. Aber ich wollte höher, noch viel höher hinauf. Um mich herum waberte ein Regenbogen, die Farben und Muster wurden immer schöner und verwirrender. Dann zog ich mich wieder zurück und mein Blickfeld wurde immer kleiner und kleiner.
Ein lautes Poltern weckte mich und ruckartig setzte ich mich auf. „Nur ein Schlagloch. Wie geht es euch?“ fragte mich Galladriel. „Gut,“ antwortete ich, „wirklich gut. Was ist passiert?“ „Nun, ihr habt drei Tage am Stück geschlafen, aber das Fieber endlich überwunden. Nicht mehr lange und wir erreichen Sawakesh. Aber nehmt erst einmal eine Schüssel Suppe, ihr müsst ausgehungert sein.“ Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen und auch die nächsten Tage verbrachte ich vorwiegend damit, meine Energiereserven mit gutem Proviant wieder aufzufüllen. Bis dann der lang erwartete Ruf zu hören war. „Hoh! Wir sind da. Baut ein Lager auf. Morgen früh geht es in die Schlacht!“, woraufhin ich mir schnellstmöglich einen Platz zum Schlafen suchte um für den morgigen Tag ausgeruht zu sein.
Die Schlacht von Semarkesh - Kampf vor den Toren Sawakeshs
Es herrschte Stille. Nichts war zu hören außer dem Krächzen der Aasgeier über uns, die sich wohl schon auf ihr kommendes Festmahl freuten.
Hier standen nun also ich, euer ergebener Diener Ibne Ali Benim, inmitten des Clans „Smile and Die“, an der Front der Armee von Graf Nestario Piriones und uns gegenüber, vor den Toren Sawakeshs, die Armee von Semarkesh.
Plötzlich brach Mirys Stimme die Stille: „Sie werden in Wellen angreifen. Leichte Infanterie zuerst, danach die schwere Infanterie unterstützt von Bogenschützen. Wir müssen um jeden Preis standhalten, sie sind unserer Armee zahlenmäßig deutlich überlegen!“ „Mag sein, aber wir sind einfach besser!“ kam es von der Front, „Wir werden die Hundesöhne mit eingezogenem Schwanz zurückschicken und heute Abend in Sawakesh speisen!“ Donnernder Beifall folgte, dann wandten sich alle wieder ihren Vorbereitungen zu.
Die Jäger prüften noch einmal ihr Waffengift, die Schützen reinigten noch schnell ihre Waffen, und die Magier rezitierten ihre Sprüche. Es herrschte eine Stimmung von gespannter Erwartung. „Sie kommen!“, rief Arkain. Noch konnte ich nicht viel erkennen, aber ich war ja auch nicht mit Adleraugen gesegnet. Morxar sprach noch einen Segen, während gemurmelte Gebete von vorne zu hören waren. Man konnte fast körperlich spüren, wie sich die Aura des Paladins festigte.
Und da kam sie auch schon, die erste Gegnerwelle. Wie nicht anders zu erwarten war, kamen Unmassen an leicht gerüsteten Kämpfern auf uns zu, ihre Speere schwingend. Schnell bereiteten die Jäger ihr Waffengift zu und verteilten es auf die Geschosse, um dann mit den Schützen nach vorne zu treten und anzulegen. „Auf meinen Befehl!“, rief Jerek und wartete noch einen Moment. „Feuer!“
Mit einem gewaltigen Knall zündeten die Donnerbüchsen und Pfeile flogen. Der gegnerische Angriff kam ins Stocken, als fast die komplette Front fiel und die Nachkommenden über die Körper der Gefallenen stolperten. Und noch einmal: „Feuer!“.
Mit einem mächtigen Doppelschuss spießte la Mumu zwei Gegner auf, während eVoke mit einem Feuerstoß eine Bresche in den feindlichen Ansturm schlug. Eine solch geballte, gezielt eingesetzte Feuerkraft war wahrlich das Werk von Meistern! Dennoch kam der Feind immer näher, bis die Magier eingriffen. Über mir zischte ein Feuerball auf die Semarkeshianer zu, gefolgt von Eisgeschossen und sonstigen magischen Geschossen. Bunte Wolken bildeten sich innerhalb eines Wimpernschlags über dem Gegner und es regnete Blitze, Eisbrocken und Feuer.
Wiederum geriet der feindliche Ansturm ins Stocken, doch aufgeputscht durch das Gebrülle ihrer Offiziere, bewegte sich die gegnerische Infanterie weiter auf uns zu. Nur noch wenige Meter trennten sie von uns, als Wurfwaffen in beide Richtungen flogen.
Mit einem donnernden Krachen prallte die semarkeshianische auf unsere Front - nur um dort von den Schilden der Paladine und des Ritters Thorin Eichenschild abzuprallen. „Auf sie!“ brüllte Chronos und warf sich an den Schildträgern vorbei auf den Feind, um sich mit einem mächtigen Rundumhieb Platz zu verschaffen. Als wäre dies ein Signal gewesen, stürmten auch die restlichen Barbaren auf den Feind, gefolgt von den Gauklern und Gladiatoren. Xanathar schickte einen Gegner mit einem Schlag seiner Gladiatorfaust zu Boden, neben ihm wütete Täppic wie ein wahrer Messerstecher. Neben mir konnte ich das Murmeln von Unterstützungszaubern hören, während DetonierElch der Meinung war, dass ausgerechnet jetzt ein Wissenschaftlicher Vortrag angebracht wäre. Und über all dem Getöse konnte man noch den Gesang des Mutes vernehmen, den die Barden zur Unterstützung ihrer Kameraden preis gaben.
Und auf einmal war alles vorbei, der leichtgerüstete Feind zog sich zurück, seine Verwundeten und Gefallenen mit sich nehmend. „Irgendwelche Verletzungen?“ fragte Amphitrite in die Runde. Die kleineren Blessuren wurden sofort geheilt.
Latania sah sich um, „Kommt schauen wir schnell ob die Feiglinge was Schönes für uns zurückgelassen haben.“ Und fing an die Überreste des ersten Ansturms zu untersuchen. „So ein Mist, wieder nur Imitate.“ rief sie und hielt einen billigen Bronze-Armereif hoch, „Hoffentlich gibt’s nachher bessere Beute.“
Währenddessen hatte sukkuba weiter die feindlichen Linien beobachtet und warnte jetzt vor dem zweiten Angriff: „Schwere Infanterie, ganz wie vermutet. Und dahinter kann ich Bogenschützen erkennen.“ „Macht euch bereit!“ rief Miry und wühlte in ihrem Rucksack auf der Suche nach einer passenden Spruchrolle, als auch schon die ersten Pfeile auf uns niedergingen. Dies wurde prompt von der ersten Salve unserer Fernkämpfer beantwortet. Auch die Magier stiegen bei der Vernichtung der gegnerischen Schützen ein, und kurze Zeit später war zu merken, dass der auf uns einprasselende Pfeilhagel in seiner Intensität nachließ. Aber da war es schon zu spät um sich noch um die feindliche Infanterie zu kümmern. Wieder prallten Gegnermassen an unsere Front und das Gemetzel begann von Neuem. Im Kampfgetümmel konnte man beobachten, wie sich Merlinchen in eine Rasende Wildsau verwandelte und mit seiner Axt auf die Feinde einhieb, als würde er Holz hacken. Entsetzt wichen die Semarkeshianer zurück, hart bedrängt von den Gladiatoren.
Aber was war das? Torian Garth lag blutend auf dem Boden und wurde von Quacksalberin Rhiannon ó Conaill in Sicherheit gezogen, wo sie durch Erste Hilfe seine Wunden versorgte. Weitere Verwundete kamen aus dem Getümmel zurück, teils aus eigener Kraft, teils wurden sie geschleppt. Der Kampf war gerade auf seinem Höhepunkt, da teilten sich die Reihen der Gegner und ein riesiger Kämpfer trat hervor. Er schlug ein bösartig aussehendes Schwert gegen seinen Schild und brüllte eine Herausforderung in unsere Richtung.
Mit einem herablassenden Lächeln trat Haskeer vor und beantwortete so die Herausforderung. Die Kämpfe zwischen SAD und den Semarkeshianern verebbten und alle starten gebannt auf das beginnende Duell. Die beiden Kämpfer umkreisten sich und versuchten ihren Gegner einzuschätzen. Für Haskeer sah es in meinen Augen nicht allzu gut aus, sein Gegenüber war über einen Kopf größer und muskelbepackt. Aber der drahtige Gladiator schien eindeutig schneller zu sein, uns erwartete ein spannender Kampf. Mit einem Brüllen führte der semarkeshianische Offizier, denn um einen solchen musste es sich handeln, den ersten Schlag, doch Haskeer konnte dem Hieb ausweichen. Im Gegenzug rammte er seinem Gegner das Knie in den Bauch, was dieser aber locker wegsteckte. Immer wieder griff der feindliche Offizier an, ohne den Gladiator zu treffen, welcher voll in seinem Element zu sein schien. Immer schneller wurde der Tanz und Haskeer konnte einige Treffer landen. Doch seinen Gegner schien dies nicht zu beeindrucken. Bis Haskeer plötzlich über einen Stein stolperte und am Oberschenkel getroffen wurde. Die Wunde war nicht tief und blutete kaum, aber man merkte, dass er etwas langsamer wurde und zu husten begann. „Gift!“ flüsterte eine Stimme neben mir, „Hoffentlich packt er es!“
Immer öfter stolperte Haskeer und man merkte ihm die einsetzenden Schmerzen deutlich an, bis er auf den Rücken fiel und nicht mehr sofort aufstand. Mit einem bösartigen Lachen stellte sich der riesige Offizier über ihn und erhob das Schwert zum Todesstoß. Doch mit einem letzten Aufbäumen rammte ihm der Gladiator seine Faust in den Magen und drehte sie. Brüllend fiel der Semarkeshianer zurück und hielt sich den Bauch, nur um von Haskeer einen festen Tritt gegen den Kopf zu bekommen. Mit einem hässlichen Geräusch brach sein Genick und der Kampf war beendet.
Dies war das Signal für den gegnerischen Rückzug. Erst langsam, dann immer schneller hasteten sie zurück zu den rettenden Stadttoren von Sawakesh. Mit Tränen in den Augen beugte sich Olga, die Scharfe über Haskeer und streichelte sein Gesicht. Da riss sie plötzlich die Augen auf und rief: „Er lebt noch, schnell, helft!“. Kana und Galladriel stürzten zu dem gefallenen Gladiator und versorgten seine Wunden, während Rhiannon ó Conaill und Amphitrite eine Alchemistische Massenheilung vorbereiteten.
Nach kurzer Zeit war der ganze Clan wieder auf den Beinen, selbst Haskeer lockerte wieder seine verkrampften Muskeln. Langsam kam auch wieder Bewegung in die merklich ausgedünnte gegnerische Schlachtreihe. Ein schneller Blick zu den Seiten zeigte mir, dass auch der Rest der Armee von Graf Nestario Piriones die Angriffe abwehren konnte. An einigen Stellen war der Feind zwar durchgebrochen, aber die Schlachtlinie hielt.
„Was ist das für ein Geräusch?“ fragte plötzlich Chronos. Ich konnte bei Weitem nicht so gut hören wie er mit seinen Elfenohren, aber nach aufmerksamen Horchen vernahm ich ebenfalls das Geräusch. Ein „Huu-Ah!“ kam in einem regelmäßigen Rhythmus von der gegnerischen Armee.
„Akbeth steh uns bei,“ flüsterte peeti, „Hundesoldaten!“ Auf meinen fragenden Blick erklärte sie: „Die absolute Elite der Semarkeshianer. Stark, schnell, zäh... und sie lassen nie locker. Jetzt wird es richtig haarig!“
„Macht euch bereit!“, kam der Befehl von Miry. Unsere Quacksalber verteilten stärkende Heilkräuter und die Priester huschten noch schnell nach vorne um Flammensegen auf die Waffen der Nahkämpfer zu sprechen, als unsere Schützen und Jäger auch schon wieder loslegten. Ich war erstaunt, dass beim Gegner kaum Verluste auftraten. Selbst wenn einer der stark gerüsteten Hundesoldaten fiel, so stand er meist kurz darauf wieder auf, vom Vormarsch seiner Kameraden getrieben. Und immer dieses „Huu-Ah!“, synchron gerufen zum Marschtempo. Die Magier wuchsen fast über sich hinaus um diesen Angriff aufzuhalten, aber immer noch war kein Stocken bei unseren Feinden zu bemerken. Und jetzt beschleunigten sie auch noch ihren Marsch und begannen die Attacke. Auf den letzten Metern warfen die Semarkeshianer ihre Speere und donnerten dann auf unsere Front. Neben mir röchelte Yaso Kuuhl, ein Wurfspeer steckte in seiner Schulter. Sofort stürzte Morxar herbei und wollte ihm die Hand auflegen. Doch Yaso winkte ab, zog den Speer aus der Wunde und stand auf. Da mussten die verabreichten Heilkräuter ja wahre Wunder gewirkt haben! Das Kampfgetümmel vor mir wurde immer dichter, so dass ich kaum etwas erkennen konnte. So langsam war bei den Magiern die Erschöpfung zu merken, die Zauber kamen merklich seltener und abgeschwächt. Die Quacksalber waren mit der Heilung der Verwundeten beschäftigt, dennoch holte Kana eine Phiole mit brodelnder, grüner Flüssigkeit hervor und bereitete die Alchemistische Manarestauration vor, wobei man ihr die abverlangte Konzentration deutlich ansehen konnte.
Mit einem Krachen stürzte plötzlich der Paladin Falkenmond nach hinten und schüttelte einen bewusstlosen Gegner ab, der wohl mit voller Wucht gegen ihn geprallt war. Die dadurch entstandene Bresche in unserer Schlachtlinie wurde sofort von Korekk Zordhen geschlossen. Falkenmond stand auf und wollte schon wieder an seinen Platz eilen, als er die zu Tode erschöpften Magier bemerkte. Er sah sich um, sah die Verzweiflung auf den Gesichtern und nickte verstehend. Er legte seinen Schild beiseite, kniete sich hin und legte seinen Kopf auf die über dem Schwertknauf verschränkten Hände. Leise intonierte er ein Gebet. Ich begann mich zu fragen was er denn vorhatte, als ich es plötzlich spürte. In vollem Vertrauen zu seiner Gottheit wirkte er die Große Sphäre der Erholung. Ich konnte förmlich fühlen, wie neue Energie mich durchflutete, und auch die Magier erhoben wieder ihre Köpfe. Selbst unsere Gelehrten und Quacksalber konnten wieder lächeln.
Falkenmond nickte mir noch zu und stürzte sich mit erhobenem Schwert wieder nach vorne. Sofort begannen auch wieder die Meister der Magischen Winde mit ihrer Kunst, und mit voller Kraft fegten die Angriffszauber auf unsere Gegner zu. Als unsere Frontkämpfer das sahen, fassten sie auch neuen Mut und begannen den Feind zurück zu drängen. Erst langsam, dann immer schneller wichen die Hundesoldaten unter dem Druck der Barbaren und Gladiatoren zurück. Gepiesackt von den Gauklern und den Schüssen unserer Fernkämpfer, verfolgt von den waffenschwingenden Paladinen und unserem Ritter, verwandelte sich dieser Rückzug in einen kopflose Flucht. Die Semarkeshianer liefen so schnell wie sie nur konnten, ihre Offiziere einfach überrennend. Wir hatten es geschafft!
Ich begann schon zu frohlocken, als ich mich umsah. Auch auf den Flanken begann sich der Gegner zurückzuziehen. Also bereitete ich mich seelisch und moralisch auf eine längere Kampfpause vor, als plötzlich ein lauter Hornstoss erklang. Viquel rief „Zum Angriff! Verfolgt sie!“ und ließ erneut sein Instrument erklingen. Und die Verfolgung begann. Im Laufschritt folgte der Clan den fliehenden Semarkeshianern in Richtung der Stadt, dabei jeglichen Widerstand hinwegfegend. Immer weiter, immer schneller liefen wir auf die Tore Sawakeshs zu. „Doch nicht in die Stadt? Kann man so verrückt sein?“ fragte ich mich und schaute mich hilfesuchend um. Irgendjemand wird doch einsehen, dass wir nicht alleine eine ganze Stadt einnehmen konnten, oder? Aber rund um mich sah ich nur entschlossene Gesichter, das Ziel vor Augen: das Stadttor!
Welches wir auch ohne größeren Widerstand erreichten. Die Torwache stellte kein nennenswertes Hinderniss dar, und Miry ließ durch laute Rufe den Vormarsch stoppen. Wir hatten es tatsächlich geschafft, wir hatten die Tore Sawakeshs erobert. Doch, wie sollte es weitergehen?
Miry sah auf das hinter uns liegende Schlachtfeld: „Bereitet euch auf die Verteidigung vor, wir müssen die Tore halten bis die Armee des Grafen kommt. Aber dann“, sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln, „dann nehmen wir uns den Palast vor!“ Lauter Jubel folgte dieser Ankündigung und wir sicherten unsere Stellung, während die letzten Wunden versorgt wurden.
„Verteilt euch und sichert die Stellung!“ rief Thorin Eichenschild, woraufhin sich die Kämpfer geeignete Positionen suchten. Die Schützen und Jäger hielten die umliegenden Gebäude im Auge, während die Nahkämpfer kleinere Barrikaden aus Möbeln und sogar einer Kutsche bauten. Aber wie es sich herausstellte, war dies unnötig. Kein Angriff erfolgte und schneller als gedacht war die Armee des Grafen am Stadttor. Vorher konnte Tumbalina aber noch Das Stadtbanner von Sawakesh vom Flaggenmast holen, was wir uns als Trophäe sichern wollten.
In einer kurzen Lagebesprechung zwischen Miry und dem befehlshabenden Offizier wurde vereinbart, dass die Leute des Grafen das Tor und die umliegenden Gebäude sichern sollten, bis die Hauptstreitmacht angekommen war, während unser Clan weiter in die Stadt vorstoßen sollte.
Also marschierten wir los. Vorne die Paladine, Barbaren, Gladiatoren und der Ritter flankiert von den Jägern, in der Mitte die Magier und Supporter, geschützt von den Schützen, und die Nachhut bildeten die Gaukler, welche sich während des Marsches gegenseitig neue Gaukeleien zeigten. So zogen wir Richtung Stadtmitte, wo wir den Palast des Statthalters vermuteten.
Aber schon nach kurzer Zeit konnte man vorne unruhiges Gemurmel hören, bis die Front plötzlich stoppte. „Irgendetwas stimmt hier nicht.“ rief Korekk Zordhen nach hinten: „Die Straße ist wie leergefegt. Wo ist denn die Stadtwache?“ Woraufhin elessar brummte: „Das werden wir jetzt herausfinden!“ und mit einem mächtigen Tritt die Tür eines mehrgeschossigen Hauses aus den Angeln hob. „Askan, komm mit aufs Dach, ich brauche deine scharfen Elfenaugen.“ Rief er noch, als er auch schon im Haus verschwand, Askan auf den Fersen. Es dauerte nicht lange, da hörten wir Gepolter vom Dach des Hauses. „Wie ist die Lage?“ brüllte DetonierElch nach oben. „Am Stadttor hinter uns wird wohl gekämpft.“ schallte die Antwort herunter, „aber nicht weit vor uns ist ein riesiges Gebäude mit einem großen Platz davor. Das wird wohl der Palast sein.“.
DetonierElch sah Miry fragend an, welche nur nickte: „Weiter in die Stadt. Das Tor wird der Graf halten.“ DetonierElch schrie die entsprechende Order nach oben, woraufhin man wieder Gepolter vom Dach hörte. Während Askan einfach an der Fassade des Gebäudes herabkletterte, ging der Barbar doch lieber den üblichen Weg. Kurz darauf zogen wir weiter, immer in Erwartung eines Überfalls, bis wir schließlich den weiten Platz vor dem Palast erreichten.
Dort erwartete uns schon eine große Infanterieeinheit aus schwer gepanzerten Kriegern mit großen Schilden, die in einem Block vor dem Palasteingang standen. Nach einer kurzen Einschätzung der Lage gab Miry die Befehle aus: „Wir rücken langsam vor, dabei geben wir einen ständigen Geschosshagel ab, unterstützt von unseren Magiern. Sollten wir die Semarkeshianer dadurch zu einem Angriff reizen, ziehen wir uns zurück und machen das Gleiche noch mal. Ansonsten konzentrieren wir uns auf die Mitte der gegnerischen Schlachtreihe und versuchen den Durchbruch. Auf geht’s!“.
Wie befohlen, rückten wir langsam vor. Gleich die erste Salve von unseren Schützen und Jägern riss große Löcher in die feindlichen Linien, welche aber sofort wieder geschlossen wurden. Als die Magier eingriffen, vermehrten sich die feindlichen Verluste rapide. Aber immer noch blieben unsere Gegner stehen, scheinbar unbeeindruckt von dem Schreien der Verwundeten um sie herum. Immer näher kamen wir, bis plötzlich der Befehl kam: „Zum Angriff!“
Mit lautem Kampfgebrüll stürmten die Barbaren nach vorne, direkt gefolgt von den Gladiatoren. Die Paladine und der Ritter in den schweren Rüstungen hatten Mühe mitzuhalten, da fegten auch schon von hinten die Gaukler vorbei. Der Barbar Ingrimmsch landete einen brutalen Doppelschlag gegen die beiden vordersten Gegner, als sich die Gauklerin Alina mit einem Sprungangriff über ihn hinwegsetzte und mitten in den feindlichen Linien um sich stach. Die dadurch entstandene Verwirrung nutzen Korekk Zordhen und die anderen Gladiatoren, um sich einen Weg in die semarkeshianische Menge zu bahnen. Wie ein heißes Messer durch Butter schnitten die Nahkämpfer ihren Weg zum Palast, unterstützt von den Gelehrten und Quacksalber. Die Schützen und Jäger beharkten die feindlichen Flanken, untermalt vom Gesang des Spotts unserer Barden.
Die Leichtigkeit, mit der „Smile and Die“ jeglichen Widerstand beiseite fegte, ließ die feindliche Moral zusammenbrechen und die vormals geordnete Schlachtlinie verwandelte sich in eine heillose Flucht. Innerhalb kürzester Zeit war der Platz vor dem Palast frei von Gegnern. Nun, zumindest von denen, die noch aus eigener Kraft laufen konnten.
Wir wollten uns gerade dem Palast zuwenden, als sich auch schon dessen Türen öffneten. Heraus kam aber nicht die erwartete zweite Welle Infanterie, sondern ein einzelner, teuer gekleideter Mann. „Wer wagt es meine Stadt zu betreten? Wer wagt es meine Soldaten zu bekämpfen? Wer wagt es, sich mir, Statthalter Ranjid Mukoseevar, entgegen zu stellen? Ich werde euch vernichten, euch zermalmen, eure ausgebleichten Knochen in alle Winde verstreu...“. Ein lauter Knall schnitt die Rede des Statthalter ab, und Jerek fing an seine Donnerbüchse nachzuladen: „Wollte er uns zu Tode langweilen?“
Brüllendes Gelächter folgte diesem Ausspruch und selbst Miry konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Die Stadt war erobert, Sawakesh war gefallen, der Sieg war unser! Noch wichtiger: Der Palast stand zur Plünderung frei und wir waren die Ersten vor Ort! Begleitet von Gelächter und Geprahle machten wir uns auf, die Reichtümer der wohlhabenden Stadt Sawakesh genauer zu untersuchen.
So endet die Geschichte der Schlacht von Semarkesh mit der Eroberung Sawakesh durch die Armee von Graf Nestario Piriones und der heldenhaften des Clans „Smile and Die“. Berichtet von eurem ergebenen Diener, dem Mönch Ibne Ali Benim.
(Vielen Dank für diese Geschichte an den Clan "Smile and Die" und insbesondere an Jerek, der sehr viel davon getippt hat und unendliche Geduld bewiesen hat ;)- Tim)