Merchti: Unterschied zwischen den Versionen
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Doch die Merchti-Kirche soll auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Unterwelt haben: Gerüchten zufolge soll es geheime Tempel der Merchti mit umfangreichen Bibliotheken und Archiven geben, die als Zufluchtsstätte und Informationsquelle für Diebe, Agenten und Spione dienen. Doch Schwerverbrecher wie Mörder oder Vergewaltiger finden keinen Schutz, denn die Kirche soll nur diejenigen schützen, die ihre List im richtigen Maße gebrauchen. | Doch die Merchti-Kirche soll auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Unterwelt haben: Gerüchten zufolge soll es geheime Tempel der Merchti mit umfangreichen Bibliotheken und Archiven geben, die als Zufluchtsstätte und Informationsquelle für Diebe, Agenten und Spione dienen. Doch Schwerverbrecher wie Mörder oder Vergewaltiger finden keinen Schutz, denn die Kirche soll nur diejenigen schützen, die ihre List im richtigen Maße gebrauchen. | ||
Sollten diese geheimen Tempel existieren, sind sie wirklich gut versteckt, den abgesehen von unbestätigten Gerüchten gibt es keine weiteren Indizien für deren Existenz. | Sollten diese geheimen Tempel existieren, sind sie wirklich gut versteckt, den abgesehen von unbestätigten Gerüchten gibt es keine weiteren Indizien für deren Existenz. | ||
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Version vom 24. Oktober 2010, 15:35 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Beinamen
Viele Menschen beten Merchti aus unterschiedlichen Gründen an, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass sie mehrere Beinamen hat. Die Gelehrten nennen sie meistens die „Hüterin des Wissens“, da sie sie vor allem wegen ihres Aspektes als Göttin des Wissens anbeten. Diejenigen Menschen, die um ihren Segen für eine sichere Reise beten, nennen sie in ihren Gebeten „Herrin der Reisen“. Zu guter Letzt beten auch Agenten und Spione – gerüchteweise auch Diebe – zu ihr, damit die Schatten sie vor den Augen der anderen verbergen. Sie nennen sie deshalb die „Meisterin der Schatten“.
Beschreibung
Gemäß den heiligen Schriften ist Merchti die Göttin des Wissens, die alles Wissen und jedes Geheimnis kennt, egal ob aus einem uralten Buch aus der Universität von Rabenfurth, von einem Kind in einem kleinen Dorf oder von einem Dieb in den Schatten einer großen Stadt. Sie ist auch die Göttin der Reisen und soll bereits jeden Ort gesehen haben und rastlos immer dort sein, wo sie gebraucht wird und verkünden, was es zu verkünden gibt. Merchti bewegt sich jedoch auch gerne in den Schatten und steht für List und Schabernack, weswegen sie auch als Göttin der Schatten verehrt wird. Unter dem besonderen Schutz von Merchti stehen das fahrende Volk, also Nomaden und Zirkusleute aller Art, und Boten, die eine Halskette in Form eines Falken aus Smaragd - das Zeichen Merchtis - tragen. Gerüchteweise werden auch Diebe von der Göttin geschützt, doch die Kirche hüllt sich zu diesem Thema in einen Mantel des Schweigens. Über ihr wahres Aussehen gibt es einige Quellen - denn sie hat schon manchen Menschen die Botschaften Akbeths überbracht. Leider sind ein Großteil der bestehenden Berichte über das wahre Aussehen der Göttin zu anderen Berichten widersprüchlich, ungenau oder zweifelhaft. Ausserdem ist sie bei vielen Menschen nicht in ihrer wahren Form sondern als weißer Fuchs oder elfenbeinfarbener Falke aufgetreten.
Die zuverlässigste Quelle über die wahre Erscheinungsform der Göttin bietet Adhemar, der Gründer des ersten Tempels in Nubal und erster Hohepriesters Merchtis:
Nachdem ich vier Tage gewandert war, kam ich schließlich bei der alten Eiche an. Hier, hatte Merchti mir verkündet, würde sie sich mir offenbaren. ... Nachdem ich einige Stunden betend gewartet hatte, setzte sich ein elfenbeinfarbener Falke auf die alte Eiche. Dann ging ein gleißendes Licht von ihm aus, dass ich meinen Blick von ihm abwenden musste. Kurze Zeit später war der Falke verschwunden und eine junge Frau stand vor mir. Ihre Haut schien aus reinem Elfenbein und ihr langes Haar aus reinem Gold zu sein. Große Flügel, so weiß wie Schnee, ragten aus ihren Schultern. Sie trug robuste Reisekleidung, einen abgetragenen Reisemantel, einen breitkrempigen Hut und Wanderstiefel, die schon viele Meilen gesehen hatten. In ihren Händen hielt sie eine Kugel in Form eines zum Schlafen eingerollten Fuchses, welche so alt wie die Zeit zu sein schien und an ihrem Hals trug sie eine Halskette in Form eines Falken aus Smaragd. Ich fiel auf die Knie, denn vor mir stand Merchti, die Heroldin des Göttervaters.
Heilige Tiere
Der Fuchs, welcher für List und Weisheit steht, und der Falke - das Symbol für Reise - sind Merchtis heilige Tiere. All diese Tiere sind der Göttin heilig und stehen unter ihrem besonderen Schutz. Jedem, der eines dieser Tiere verletzt oder tötet, zürnt die Göttin, bis die Schuld gesühnt wurde. Ausnahmen bilden die Fälle, in denen die Tiere tödlich verletzt aufgefunden werden oder man von ihnen angegriffen wird. Weiße Füchse und Falken stehen unter dem besonderen Schutz der Göttin.
Das Tragen von Fuchsfellen und Falkenfedern erlauben die heiligen Schriften ausdrücklich, sofern das Tier bereits tot war, als es aufgefunden wurde, oder man ihm den Gnadenstoß gegeben hat. Bei manchen Merchti-Gläubigen gelten solche Kleidungsstücke sogar als Glücksbringer und werden gerne bei Reisen, Forschungen oder bei der Arbeit in den Schatten getragen. Doch die Kirche schweigt zu diesem Thema.
Farben, Steine, Sternbilder
Merchtis heilige Farben sind weiß und Elfenbein. Ihre heiligen Steine sind der Amiant und der Smaragd.
Es gibt auch zwei Sternbilder, die der Göttin heilig sind: Der Fuchs und der Weisheitsstern. Überlieferungen erzählen, dass zu Anbeginn der Zeiten Merchtis heiliger Fuchs von Jägern getötet wurde. Um seine Tochter zu trösten, nahm Akbeth den toten Körper des Fuchses und stellte ihn in das Firmament. Seither soll die Seele von jedem Fuchs, welcher ungerechtfertigterweise getötet wurde, in den Himmel auffahren und Teil des Sternbildes Fuchs werden. Der Weisheitsstern soll von Merchti an den Himmel gesetzt worden sein, damit die Gelehrten in der Nacht eine Lichtquelle für ihre Studien und Forschungen haben.
Jeder, der unter dem Fuchs geboren wird, soll zu einem Meisterdieb heranwachsen, während die unter dem Weisheitsstern Geborenen zu großen Gelehrten werden sollen. Die Kirche selbst schweigt jedoch zu diesem Thema.
Diener der Göttin
Schattenkönig Selias ist der Schutzpatron der Diebe und wird vor allem von ihnen angebetet. Es heißt, dass er schon oft Diebe oder Diebesbanden in letzter Sekunde gerettet habe, indem er ihnen einen Fluchtweg gezeigt oder Verfolger abgelenkt hat. Dabei soll er immer als ein menschliches Wesen mit Kapuzenrobe erschienen sein. Sein Gesicht ist immer unter seiner Kapuze verborgen und es heißt, nur Merchti kenne sein Gesicht. Legenden berichten, dass Selias einst ein Mensch war, der in der Nähe des heutigen Tiefenfels gelebt haben soll. Er habe die größte Diebesorganisation aufgebaut, die die Welt je gesehen hat, indem er ein Bund aus allen bekannten Diebesgilden schuf. Bald war Selias nur noch unter dem Titel „Schattenkönig“ bekannt. Doch der Erfolg stieg ihm zu Kopfe und er hielt sich für allmächtig. So kam es, dass er Merchti zu einer Wette herausforderte, bei welchem es darum ging, wer zuerst das sogenannte „Auge des Riesen“, einen riesigen Smaragd, der sich im Besitz eines reichen Händlers befand und schwer bewacht wurde, aneignen könne. Der Gewinner sollte den Stein bekommen, der Verlierer seinen Kopf verlieren. Selias machte sich auf den Weg, und es heißt, dass er mit viel Geschick und List alle Wachen und Fallen überlisten konnte und schließlich die Schatzkammer erreichte, in welcher der Stein aufbewahrt wurde. Siegessicher, denn von Merchti war nichts zu sehen, trat er auf den Stein zu. Doch kurz bevor er den Stein ergreifen konnte, flog eine Fliege, die die ganze Zeit auf seinem Rücken gewartet hatte, auf den Stein zu und verwandelte sich in Merchti. So gewann die Göttin die Wette. Doch Selias Geschick und List hatte sie so beeindruckt, dass sie ihn verschonte und ihn stattdessen zu seinem Diener machte.
Heilige der Kirche der Merchti
Über die beiden Heiligen der Kirche, Eron der Listige und Nore der Weise, schrieb der große Gelehrte Bramdal Scharfklinge folgendes:
Eron und Nore waren Zwillinge, wie sie unterschiedlicher fast nicht sein können, und doch einte sie der Glaube und die tiefe Verbundenheit zu Merchti, der Göttin des Wissens und der List. Sie beide wuchsen in Rabenfurth auf, in direkter Nähe zur großen Universität. Es war nicht lange nach ihrem siebten Geburtstag, da erschien ihnen Merchti, als beide zusammen außerhalb der Stadt herumtollten. Die Göttin kam zu ihnen in Form eines wunderschönen Fuchses und sprach zu den beiden von dem Wert des Wissens, von Weisheit und List, von Schläue und Redekunst. Als Kinder war ihnen die Bedeutung dieses Ereignisses nicht bewusst, doch sie vergaßen es niemals. Auch der eine Grundsatz, den die Göttin des Wissens ihnen als letztes mit auf den Weg gab, blieb ihnen in Erinnerung: „Wissen ist die Basis jeglicher Entscheidung, doch ohne Weisheit nützt auch das größte Wissen nichts. Darum gebraucht euren Verstand, gebraucht die Gaben, die ich euch in die Wiege legte, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Und wahrlich, wie sich herausstellte waren die beiden reich beschenkt worden. Nicht mit Gold oder Geschmeide, sondern mit einem wachen Geist und einer guten Auffassungsgabe, mit Weisheit und Listigkeit. Und diese wussten sie in ihrem Leben gut zu nutzen. Eron, groß von Wuchs, mit einem blonden Schopf und Augen, so grün wie eine Sommerwiese, war immer der geschicktere von beiden. Auch war seine Neugier groß und so kam er des Öfteren in gefährliche Situationen, aus denen er nur dank seiner Listigkeit entkommen konnte. Er schien Probleme magisch anzuziehen, und so dauerte es auch nicht lange, bis er den rechten Weg verließ. Angetrieben durch seine Neugier und unterstützt durch seine Geschicklichkeit, begann er, in fremde Häuser einzubrechen um sie zu erkunden und Neues zu entdecken. Doch er merkte schnell, dass er zu Höherem berufen war als zu einem Dasein als kleiner Dieb und Einbrecher. Und so schloss er sich im Alter von 16 Jahren den „Schatten von Rabenfurth“ an, einer aufstrebenden Diebesbande im Rabenfurther Untergrund. Durch seine List und seinen Ideenreichtum stieg er schnell in den Rängen der Bande auf und wurde bald zu ihrem Anführer. Doch das war ihm immer noch nicht genug, denn er sah eine größere Aufgabe vor sich. Zu seinen Lebzeiten war die Rabenfurther Unterwelt zerstritten, die Diebesbanden führten untereinander Krieg um die Vorherrschaft im Untergrund und Mord und Totschlag waren an der Tagesordnung. Dies wollte Eron, den man nur noch den Listigen nannte, unterbinden und so spielte er die verschiedenen Gruppen gegeneinander aus und vereinte sie eine nach der anderen mit den „Schatten von Rabenfurth“. Am Ende einte er sie alle unter seinem Banner und er organisierte sie, wies jeder Untergruppe einen eigenen Bereich der Stadt zu und gründete so die Rabenfurther Diebesgilde. Doch er vergaß nie, dass er all das Merchti zu verdanken hatte, und so ließ er sie innerhalb der Gilde als Schutzgöttin der Diebe verehren. Und auch heute noch ehren die Rabenfurther Diebe die Göttin, indem sie ihr einen Teil ihrer Beute opfern und das Andenken an Eron, den Listigen in Ehren halten.
Nore dagegen, kleiner und schmächtiger als sein Bruder, mit dunkelbraunem Haar und hellblauen Augen, schlug einen anderen Weg ein. Von Kindesbeinen schüchterner und zurückhaltender als Eron, zog er sich häufig in die Einsamkeit des Lesesaals der großen Universität zurück, um dort Bücher zu lesen und Schriftrollen zu studieren. Denn er legte den Spruch der Merchti so aus, dass er zwar von ihr mit großer Weisheit gesegnet worden war, er aber auch großes Wissen brauchte, um dieser Weisheit gerecht zu werden. Daher studierte er Bücher, Steintafeln, Schriftrollen und andere Aufzeichnungen, lernte, was es zu lernen gab und stillte seinen Wissensdurst tagtäglich in der Bibliothek zu Rabenfurth. Natürlich zog er Aufmerksamkeit auf sich, ein Junge von 12 Jahren, der jedes Buch las, dass er in die Finger bekam. Der Dekan der Universität erkannte das Potential, dass in diesem Kind steckte und so wurde Nore zum jüngsten Studenten, der jemals in die Universität aufgenommen wurde. Nun ein Student der Universität, las er über Geschichte, Mathematik, einfach alles, was er lernen konnte und bald schon stieg er in der Hierarchie der Universität auf. Im Alter von 25 Jahren wurde ihm der Posten des Dekans angeboten, den er mit Freuden annahm, konnte er doch in dieser Stellung mehr bewegen als in jeder anderen Aufgabe, die er vorher innehatte. Seine erste Amtshandlung war es, eine 5 Meter hohe Statue der Merchti im großen Saal der Universität errichten und in einem anderen Flügel gar einen Altarraum für die Göttin einrichten zu lassen. Denn er verehrte die Göttin für das, was sie ihm geschenkt hatte und für das, wofür sie stand. Er wollte dies auch seinen Studenten vermitteln, wollte, dass auch sie lernten, dass Wissen aus Büchern nicht alles ist, sondern auch die Weisheit, das erlernte Wissen anzuwenden, gebraucht wurde. Auch heute noch stehen der Altar und die Statue im Universitätsgebäude und die Verehrung der Merchti als Göttin des Wissens wird von den Studenten und Professoren der großen Universität zu Rabenfurth weiterhin hochgehalten.
Wichtige Tempel
Die beiden wichtigsten Tempel sind der Goldtempel von Nubal und der Tempel des Wissens in Rabenfurth. Der Tempel des Wissens in Rabenfurth ist das aktuelle Machtzentrum der Merchti-Kirche, Sitz des Hohepriesters und Aufbewahrungsort der Kugel der grenzenlosen Weisheit, das heiligste Artefakt der Merchti-Kirche, welche die Form eines eingerollten Fuchses hat und Merchtis gesamtes Wissen enthält. Jedes Jahr zur Zeit der Wintersonnenwende, pilgern viele Merchti-Gläubige zum Tempel des Wissens in Rabenfurth, um die Kugel zu sehen. Denn jedes Jahr soll am Tag der Wintersonnenwende die Kugel einen Teil von Merchtis Wissen an einen Auserwählten weitergeben. Die Kugel gab dem Tempel auch den Namen. Dieser Tag ist der höchste Festtag der Merchti-Kirche und daher werden an diesem Tag in allen Merchti-Tempeln Vorträge gehalten und Wettkämpfe in Rätselraten und ähnlichen Disziplinen durchgeführt. Die Diebe sollen jedoch einen anderen Feiertag haben, von welchem weiter unten berichtet wird. Der Tempel des Wissens ist kleiner und weniger prunkvoll als der Goldtempel von Nubal. Doch Gerüchten zufolge soll sich unter dem Tempel ein riesiges Netzwerk aus Katakomben befinden, welches eine Bibliothek beherbergt, welche diejenige der Universität von Rabenfurth wie eine kleine Dorfbücherei aussehen lässt.
Vor dem Aufstieg der Universität in Rabenfurth, welche den Aufstieg des Tempels des Wissens in Rabenfurth zur Folge hatte, war der Goldtempel von Nubal der Sitz des Hohepriesters, Aufbewahrungsort der Kugel der grenzenlosen Weisheit und somit auch das Machtzentrum der Merchti-Kirche. Gemäß den heiligen Schriften soll sich Merchti noch vor der Gründung der Stadt Nubal durch die Drachibal-Familie, dort, wo der Tempel heute steht, Adhemar offenbart und ihm den Auftrag gegeben haben, ihre Kirche aufzubauen. Dort salbte sie ihn auch zu ihrem ersten Hohepriester und übergab ihm die Kugel der grenzenlosen Weisheit, ein Artefakt, welches ihr gesammeltes Wissen enthält. Zu ihren Ehren errichtete Adhemar dort, wo die Göttin ihm erschienen war, einen Schrein, in welchem er die Kugel der grenzenlosen Weisheit aufbewahrte. Um diesen Schrein wurde noch zu Lebzeiten Adhemars ein prachtvoller Tempel gebaut, wobei der Schrein bis heute noch das Herz des Tempels bildet. Den Namen „Goldtempel“ erhielt er, weil er die Schatzkammer der Merchti-Kirche ist. Böse Zungen behaupten jedoch, dass der Name einen anderen Grund habe: Er soll den Diebesgilden von Nubal als Zufluchtsort dienen, wofür sie jedoch den zehnten Teil ihrer „Einkünfte“ der Kirche „spenden“ müssen. Dadurch komme so viel Gold zusammen, dass sich praktisch die ganze Kirche damit finanzieren lasse, weswegen er „Goldtempel“ genannt werde. In den geheimen Katakomben des Goldtempels soll gerüchteweise auch jährlich das sogenannte "Fest des Schattenkönigs", der Feiertag der Diebe, gefeiert werden. Jeder Dieb versucht an diesem Tag, einen möglichst wertvollen Schatz in seinen Besitz zu bringen. Bei Sonnenaufgang des nächsten Tages treffen sich dann alle Diebe im Goldtempel und die Priester kühren den Sieger, welcher viel Ruhm und der Segen von Merchti und Selias erhällt. Nach der Siegerehrung wird gefeiert und die errungenen Schätze werden der Merchti Kirche gespendet.
Aufgaben der Kirche
Die Aufgaben der Kirchen sind vielseitig. Einerseits dient die Kirche als Hüterin von Wissen und Geheimnissen. Deswegen sind viele Merchti-Tempel zugleich auch umfangreiche Bibliotheken und Archive, welche meist öffentlich zugänglich sind. Selbst die kleinsten Kapellen verfügen über kleine Archive mit mehreren duzenden Werken, während die großen Kathedralen meist hunderte von Werken besitzen. Der Tempel des Wissens in Rabenfurth soll sogar tausende von Werken besitzen. Andererseits ist es die Aufgabe der Kirche, Reisende zu segnen und zu beschützen. Den Segen der Merchti-Priester erhält jeder, der darum bittet, egal wer er ist und wie groß seine Reise ist. An Boten geben sie außerdem das Zeichen der Merchti aus. Dieses muss nach der Erfüllung des Auftrags wieder an die Kirche zurückgegeben werden, damit es nicht missbraucht werden kann. Um die Reise zu erleichtern, unterhält die Kirche an wichtigen Handelsrouten Raststätten, bei denen Reisende eine warme Mahlzeit bekommen und übernachten können. Von armen Leuten verlangt die Kirche nichts, von reicheren erbittet sie eine kleine Spende. Boten können hier außerdem ihre Pferde gegen ausgeruhte Tiere austauschen. Um die Reisenden vor Gefahren zu bewahren, lässt die Kirche im Geheimen alle wichtigen Reisewege von Agenten überwachen. Sie kann so in Erfahrung bringen, welche Reiserouten sicher sind und welche natürlichen Gefahren auf den Reiserouten lauern. Diese Informationen können bei jedem Merchti-Tempel von Reisenden eingesehen werden. Auch das fahrende Volk, deren Schutzpatronin Merchti ist, erhält von der Merchti-Kirche Unterstützung. Diese kann aus Geld bestehen, oder auch durch andere Dienste, wie zum Beispiel Plätze zum Rasten oder Versorgung mit Wasser und Nahrung.
Einfluss der Kirche
- Ein Merchti-Priester ohne Geheimnisse
- geläufige Redewendung in Rabenfurth und Umgebung. Soll bedeuten, dass es etwas nicht gibt.
- “Es gibt vermutlich kein lebendes Wesen, welches noch geheimnisvoller als ein Merchti-Priester ist! Sie sprechen nur, wenn sie unbedingt müssen, und auch keine Silbe mehr als absolut notwendig. Sie sind immer unter sich und immer mit irgendeiner Aufgabe beschäftigt. Nur selten verlassen sie den Tempel oder mischen sich unter das Volk. Doch falls sie es einmal tun, sind sie trotz ihren leuchtend weißen Roben so unauffällig, dass du einen Merchti-Priester nicht einmal in einer Gruppe von Leuten, welche alle schwarze Kleidung tragen, finden würdest.
Trotz ihrer Geheimnistuerei sind sie jedoch freundliche und hilfsbereite Menschen.“
- Bericht eines fahrenden Gauklers.
“Wo habt ihr den aufgelesen? Schon wieder vor dem Merchti-Tempel? Das ist schon der zehnte Dieb in dieser Woche, den ihr vor dem Merchti-Tempel aufgelesen habt! Irgendetwas ist faul an der ganzen Sache, denn das können nicht alles Zufälle sein!“
- Hauptmann der Stadtwache von Nubal nach der Verhaftung eines Diebes, der vor dem Goldtempel von Nubal festgenommen wurde.
Die Merchti-Kirche hat vor allem viel Einfluss auf Reisende und Gelehrte. Denn kein Gelehrter würde ohne den Segen der Hüterin des Wissens einer Forschung nachgehen, und kein Reisender würde eine lange Reise antreten, ohne sich vorher von der Kirche segnen zu lassen und sich in einem der Tempel über die Reiseroute zu informieren.
Doch die Merchti-Kirche soll auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Unterwelt haben: Gerüchten zufolge soll es geheime Tempel der Merchti mit umfangreichen Bibliotheken und Archiven geben, die als Zufluchtsstätte und Informationsquelle für Diebe, Agenten und Spione dienen. Doch Schwerverbrecher wie Mörder oder Vergewaltiger finden keinen Schutz, denn die Kirche soll nur diejenigen schützen, die ihre List im richtigen Maße gebrauchen.
Sollten diese geheimen Tempel existieren, sind sie wirklich gut versteckt, den abgesehen von unbestätigten Gerüchten gibt es keine weiteren Indizien für deren Existenz.
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