Widerlich! Angeekelt wischt ihr euch die schleimigen Überreste der gerade passierten Algenvorhänge aus den Haaren und den Gesichtern. Dickflüssig tropft das Meereswasser zu Boden, gefolgt von glibberigen Klumpen hängen gebliebener Algen. Wirklich, keine angenehme Erfahrung.
Euer Schamane hingegen scheint sich nicht sonderlich um den fauligen Geruch zu kümmern, den diese Masse absondert, obwohl jeder andere den Gestank 10 Meter gegen den Wind riechen kann. Im Gegenteil, er bleibt stehen und kniet sich schließlich nieder, um mit den Krallenfingern in dieser abstoßenden Masse herumzustochern. Wer weiß was euer Kräuterkauz da wieder ausheckt, geheuer ist euch die Sache jedenfalls nicht. Und als der Naturmensch schließlich sorgfältig alle ihm brauchbar erscheinenden Algenüberreste einsammelt, die seinen Ansprüchen genügen, zweifelt ihr ernsthaft an seiner Zurechnungsfähigkeit.
Das zartbesaitetste Gruppenmitglied traut sich schließlich (mit vor die Nase gehaltener Hand) vorsichtig zu fragen, was denn Sinn und Zweck der Aktion sei, und ob die stinkende Masse wirklich für den Rest eurer Tage euer Wegbegleiter sein soll. Der Schamane nickt entzückt und erklärt, dass diese Algen über die Jahre die verdorbene Aura ihrer Umgebung angenommen haben. Er ist fest davon überzeugt, mit ein wenig Geschick und Sorgfalt ein ganz außerordentliches Kleidungsstück daraus anfertigen zu können, was seinen speziellen Fertigkeiten entspräche.
Naja, was ein Schamane unter Kleidung versteht, wisst ihr ja zur Genüge. Es wird wahrscheinlich wieder so ein Fetzen Zeug sein, den er sich um die Hüften wickeln und euch als Lendenschurz verkaufen wird. Aber bitte, wenn er sich wohl fühlt.
Hauptsache, er wird diesen elendigen Gestank mit der Zeit los ...