Die Kolosseen und Arenen Ezantohs

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Das kaiserliche Kolosseum in Tiefenfels

Schaut man von einem der ortsnahen Hügel auf die Hauptstadt des Kaiserreichs Nemea und kaiserliche Residenzstadt Tiefenfels, so stechen dem Betrachter sofort fünf kolossale Steinbauten ins Auge: Der Kaiserpalast, der Tempel der Gerechtigkeit, der Tempel der Macht, der Friedenstempel und das kaiserliche Kolosseum. Mit seinen hohen Mauern überragt das Kolosseum den auf der Westseite gelegenen Markt und die rundherum angrenzenden Häuser und Residenzen der wohlhabenden Bürgerschaft um ein Vielfaches. Die Bauarbeiten für dieses repräsentative Meisterwerk haben vor rund 300 Jahren begonnen; bis zur Fertigstellung sind dann noch etwa 100 Jahre vergangen. Es ist aus massiven Steinquadern errichtet worden, dies unter der gütigen Mithilfe der Zwerge, welche für die Architektonik, die präzise geschnittenen Quader und die in meisterlicher Bildhauerkunst gefertigten Statuen zuständig gewesen sind, und dem Volk der Dinturan, welches die nötigen Glyphen in das Gestein gearbeitet hat, um ihm besondere und gleichzeitig kunstvolle Haltbarkeit zu verleihen.

So ist ein Bauwerk entstanden, das heute in ganz Ezantoh seinesgleichen sucht: In kreisrunder Form errichtet, ist das Kolosseum mit zahlreichen lichtdurchlässigen Bögen versehen worden, welche der Massivität des Baus eine gewisse Leichtigkeit einräumen. Auf Bodenhöhe ist das Kolosseum gesäumt von Laubengängen, in denen Eintrittskarten verkauft und kommende Spiele angepriesen werden und von wo aus die Schreiber- und Anmelderäume abzweigen. Auf die Westseite hin ist die Spitze der Außenmauer des Kolosseumsrundes etwas abgesenkt worden, um zwei prächtigen Darstellungen vom Axt schwingenden Demosan auf seinem Tiger und vom Schwert führenden Noran auf seinem Panther Platz zu machen. Außerdem ist der oberste Teil der Mauer mit dutzenden Fahnen mit dem Wappen des Kaiserreiches gesäumt, welche allerdings nur dann aufgezogen werden, während Spiele stattfinden. Bis heute ist das kaiserliche Kolosseum der Durchführungsort aller Ligaduelle und eines Großteils der in Ezantoh stattfindenden Turniere und bildet das Zentrum der immer mehr aufkommenden Kolosseumskultur.


Das Turniergelände der Hauptstadt Nubal

Noch mehr Platz für Spiele hat die Handelsstadt Nubal in ihrer gleichnamigen Hauptstadt auf ihrem Turniergelände außerhalb der Stadtmauern bereitgestellt. Vor rund 150 Jahren ist darauf erstmals eine schlichte, steinerne Halle mit einem Dach aus Holzschindeln errichtet worden, in der lokale Festlichkeiten und einige Turniere abgehalten worden sind. Der immer weiter steigende Wohlstand der Stadt und besonders jener der Drachibalfamilie haben jedoch einen Ausbau des Turniergeländes ermöglicht, der erst vor einem Jahrzehnt beendet worden ist. So ist das Dach der alten Halle statt der Holzschindeln neu mit brandsicheren Ziegeln versehen worden. Außerdem sind links und rechts angrenzend an die rechteckige alte Halle zwei weitere Hallen mit denselben Maßen errichtet worden. Damit verfügt Nubal heute über drei überdachte Arenen.

Ergänzt werden diese Hallen von einem angrenzenden Gebäude für die Logistik und einem weitläufigen Feld mit Holztribünen, auf dem Turniere stattfinden können, welche den Teilnehmern etwas mehr Raum zugestehen müssen. Zudem ist rund um das Turniergelände eine hohe Mauer errichtet worden, die Unbefugten nicht nur den Zutritt sondern auch die Sicht auf die Kämpfe auf der großen Wiese verweigern sollen. Um die Zuschauerströme bewältigen zu können, führt heute eine breite, gepflasterte Strasse direkt vom Zentrum der Stadt bis vor die Tore des Turniergeländes.

Bekannt geworden ist das Turniergelände von Nubal indes vor allem als Austragungsort des dreifachen Turnieres.


Die Granitarena von Throskaw

Klein aber fein lautet das Motto im östlichen Ezantoh, in Keras. Die Stämme der Kerasi haben vor rund sieben Dekaden in einer ihrer großen Städte, Throskaw, eine ovale Arena aus Granit errichtet. Dabei hat man das Zentrum der Stadt als Bauort gewählt und hat für die neue Arena kurzerhand alle dort stehenden Gebäude abgerissen. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt, denn inzwischen werden im Oval von Throskaw nicht nur Kampfhandlungen ausgetragen sondern es werden auch Schauspiele jedweder Art aus allen Ecken des Landes aufgeführt. Dies wiederum gibt den verstrittenen, Keras regierenden Clans die Möglichkeit, sich bei entspannter Kurzweil in den Logen der Arena freundschaftlich zu unterhalten und Verbindungen zu knüpfen, was letztlich der Stabilität des Kerasireiches förderlich ist. Außerdem finden natürlich immer wieder hunderte weitere Zuschauer den Weg zu diesem Schauplatz.

Keine Arena Ezantohs leuchtet im Licht der Sonne heller als jene in Throskaw, und das ist auch der Grund dafür, weshalb im fernen Morgenland nicht nur lokale Turniere durchgeführt werden, sondern auch das von kaiserlichen Kolosseumsangestellten organisierte Turnier „Die Kleinen ärgern die Großen“.


Das Kolosseum von Delasburg

Nicht unweit vom Rathaus steht das Kolosseum der alten Reichsstadt Delasburg, im Nordwesten des Kaiserreiches Nemea gelegen. Wie das große Kolosseum in Tiefenfels ist es kreisrund und aus massiven Steinblöcken gebaut, doch ist es wesentlich kleiner und einiges älter. Delasburg kann auf einen gewissen Reichtum in längst vergangenen Zeiten zurückblicken, doch meinten es die Götter in den vergangenen hundert Jahren nicht immer gut mit der Stadt; Diebe und anderes Übel versuchen heuer immer wieder ihr Glück im abgelegenen Reichsgebiet. So hat man sich zwar den Bau des Kolosseums vor rund vierhundert Jahren mitsamt zwergischen Hilfsarbeitern leisten können, doch sind in der Folgezeit wenig finanzielle Mittel übriggeblieben, um die Instandhaltung des Kolosseums zu garantieren. Leider hat man es damals versäumt, die Festigkeit des Gesteins mit den Glyphen der Dinturan zu erhöhen, wodurch sich mittlerweile hier und da Risse durch die Quader ziehen.

Dennoch bildet das Kolosseum von Delasburg eine beliebte Alternative zu den Spielen in Tiefenfels und Nubal. Gerade durch die Betonung auf den lokalen Charakter der Veranstaltungen ist die Arena stets gut besucht und bildet für Delasburg heute eine finanzielle Grundlage für den Säckelmeister der Stadt.


Die Arena von Kar-Tan

Im östlichen Teil des Reiches von Rash-Ter-Gul, an der Grenze zu den sandigen Weiten des Großreiches Aoul gelegen, befindet sich die Arena von Kar-Tan. Bei der gleichnamigen Ortschaft handelt es sich um ein kleines Dorf, durchzogen von einer unbefestigten Straße, an einer Stelle erweitert zu einem ungepflasterten Hauptplatz, an den sich die wenigen Häuser schmiegen und auf dem die wöchentlich vorbeifahrenden Händler ihre Waren feilbieten.

Mit widerstandsfähigem Gestein hat die ansässige, kampfbegeisterte Bevölkerung vor rund hundert Jahren eine viereckige Zone am Rande der Häuser brusthoch umrahmt. In dieser im Volksmund genannten „Arena“ sind seither alle zwei Wochen während des Wochenmarktes Spiele mit Kämpfern und wilden Tieren aus der Region abgehalten worden, wofür auch Zuschauer aus den umliegenden Dörfern nach Kar-Tan reisen. Im Verlauf weniger Jahrzehnte sind eng um die sandige Arenazone einige weitere Häuser gebaut worden. Die Dächer dieser Häuser und jener am Hauptplatz dienen als Publikumsränge. Kar-Tan selbst bringen die veranstalteten Kämpfe nur geringe Gewinne ein, denn der Zuschauerkreis besteht weitgehend aus dem Freundeskreis der Einwohner. So werden denn auch keine Anmeldelisten oder weitere logistische Auflistungen geführt; wer an den Spielen teilnehmen möchte, muss dies nur lautstark kundtun. Doch auch wenn die Kar-Taner weiterhin ein einfaches Leben führen, hat ihnen die Arena trotzdem zu einem gewissen Ansehen innerhalb der Region verholfen und die Kar-Taner sind stolz darauf, eine Arena ihr Eigen nennen zu können.


Das Arenagelände von Valeron

Im Osten des Kaiserreichs und ein Stück weit im Kargash-Massiv liegt die Stadt Valeron, die ihr Wachstum unter anderem ihrer verkehrsgünstigen Lage an einer zentralen Strasse zu den Pässen über das Kargash-Massiv in Richtung Norden verdankt. Sie liegt bereits so hoch im Gebirgszug, dass das ewige Eis nur noch wenige Kilometer weit entfernt ist. Zu spüren bekommen die Einwohner diesen Umstand durch die das ganze Jahr über herrschende, klirrende Kälte. Als wäre dies noch nicht genug, kommen im Winter noch frostige Winde hinzu. Doch die Einwohner haben sich an das zähe Klima gewöhnt. Außerdem haben sich ob dieser geographischen Lage auch einige Zwerge fest im Ort angesiedelt.

Die Arena am östlichen Ortsrand bietet den Zuschauern nicht nur ideale Sicht auf das Kampfgeschehen sondern auch einen wunderbaren Ausblick auf das Bergpanorama. Gebaut worden ist die Arena von Valeron erst vor wenigen Jahren anlässlich der kaiserlich-zwergischen Winterspiele. Dementsprechend hat sie auch einiges zu bieten.

Die Hauptarena in kreisrunder Form ist im selben Stil erbaut worden wie die Hallen von Nubal: von beachtlicher Größe, dabei jedoch schlicht, steinern und mit einem Ziegeldach versehen, das die Zuschauer vor Wind und Wetter schützen soll. Daneben steht ein Anbau für die Anmeldung und Kanzlei. Weiter gibt es eine meist schnee- oder, falls gewünscht, sogar eine eisbedeckte Turnierwiese, an deren Rändern Holztribünen mit wuchtigen Pfeilern den schneidenden Winden trotzen.

Den glanzvollen Schluss dieser Turnierbauten bildet eine verhältnismäßig kleine, igluförmige Eishalle. Die frostigen Temperaturen und die liebevolle Zuwendung des städtischen Eismagiers ermöglichen es, dass diese Konstruktion aus Eisklötzen so stabil steht wie das große Kolosseum in Tiefenfels. Die Eishalle kann lediglich wenige hundert Zuschauer aufnehmen und dient auch zur Aufführung von Theaterstücken und anderen Schauspielen.


Der Ring des "Grünen Drachen"

Den Schlusspunkt setzt eine Arena, die eigentlich überhaupt nicht als eine solche bezeichnet werden dürfte. In der Hauptstadt Tiefenfels befindet sich die Taverne zum grünen Drachen, welche seit vielen Generationen von der Wirtsfamilie Hanbräu geführt wird. Die Hanbräus sind eigenen Angaben zufolge schon seit Menschengedenken unglaubliche Anhänger von öffentlichen Turnieren. Damit sie jedoch nicht immer nur die Kampfeskost des großen Kolosseums vorgesetzt bekommen, hat die vorletzte Generation beschlossen, den Hinterhof hinter der Taverne zu einer Art Mini-Arena umzufunktionieren.

Von Hand verlesene Kämpfer ringen dort nun in kleinstem, manchmal noblem, teilweise simplem Rahmen um Siege im Zweikampf. Die Zuschauer können sich dazu an kleinen Tischen um den Kampfplatz herum die Delikatessen der Taverne gönnen. Die Arena zum grünen Drachen erfreut sich deshalb in der Turnierszene großer Beliebtheit, wird jedoch leider in letzter Zeit immer häufiger von Touristen besucht, weshalb die Hanbräus derzeit an einer Gästeliste arbeiten, auf die man seinen Namen nicht leicht bekommen soll.


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