Über Schwarz- und Schattenelfen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 31. Mai 2008, 01:35 Uhr

Während der Schlacht am Kargash Peak wurde der weiße Großmagier Isyan Kaldar gebeten, an der Trimagischen Universität zu Nubal einen Vortrag über eine mögliche Bedrohung durch die Schwarz- und Schattenelfen zu halten. Dies ist die Mitschrift des Schriftführers Tolmar Pluma:

Bevor man den Vortragssaal betrat, konnte man aus einigen aufgestellten Kisten ein Faltblatt aus braunem Pergament entnehmen, auf dem Folgendes geschrieben stand:

Einleitung

Isyan Kaldar betrat das Podium und begann ohne Umschweife mit seinem Vortrag, was verständlicherweise für ein Moment der Verwirrung unter den Anwesenden sorgte. Aber kaum, dass seine Stimme erklang, war schlagartig Ruhe im Saal:
„Elverum umbra und elverum nigra: Schattenelfen und Schwarzelfen. Darum soll es heute gehen. Nun, die meisten hier Versammelten dürften nur ein begrenztes Wissen über diese Völker haben. Auf die Frage, was Schwarzelfen überhaupt sind, bekäme ich als Antwort von jedem hier sicherlich nur Böse. Doch so einfach ist es nicht und darauf beruht die Fehleinschätzung.“
Isyan Kaldar ließ diese Worte erst einmal kurz wirken und erfreute sich an den skeptischen Gesichtsausdrücken seiner Zuhörer.
„Also, so einfach sollte man es sich nicht machen. Sie töten auch nicht leichtfertig, weil sie böse sind. Nein, sie haben vielmehr eine andere Lebensauffassung. Bei ihnen gelten die Gesetze des Tierreichs: fressen und gefressen werden. Wer sich nicht wehren kann und somit keine Stärke besitzt, geht bei den Schattenelfen und den Schwarzelfen unter. Darum folgen sie auch nur Anführern, die wahre Stärke besitzen.
Weit verbreitet ist noch immer das Vorurteil, dass Schattenelfen jeden umbringen, der sich in ihre Nähe wagt. Dies entspricht natürlich nicht der Realität. Schattenelfen verteidigen sich nur gegen das viele Misstrauen, das ihnen entgegengebracht wird, und sie töten niemals grundlos Personen, die ihnen Respekt zollen. Bei den Schwarzelfen hingegen ist es nicht unüblich, schwächere Kreaturen zum Zeitvertreib zu jagen, und dennoch nehmen sie meist nur Gefangene und töten selten sofort. Wenn man freilich in einem Schattenelfendorf auftaucht und verlangt, dass sie ihre widerlichen, gottlosen Hände von einem fernhalten sollen, ändert sich die Sachlage doch etwas."
An den Schriftführer Tolmar Pluma gewandt, fügte er hinzu: „Tolmar, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Schwarz- und Schattenelfen?“
„Nun... Die einen sind böser und schwärzer?“
„Nein… nein“, Isyan Kaldar lachte leise, bevor er fortfuhr: „Tolmar, der Sachverhalt ist schon etwas komplexer. Um die Tragweite des Ganzen zu verstehen muss man erst die Geschichte der Schwarzelfen kennen. Ich will erzählen, was heute noch bekannt ist und was ich über lange Jahre ansammeln konnte. Dabei musste ich allerdings auch auf Mutmaßungen und dubiose Quellen zurückgreifen.

Schwarzelfen

Geschichte der Schwarzelfen

Einst wurden die weiten Ebenen im Nordwesten Ezantohs von den Elfen bewohnt, und sie waren schon damals ein friedliebendes und hoch entwickeltes Volk, für das Gewalt immer die letzte Lösung war. Doch die zunehmende Besiedlung neuer Gebiete durch die Zwerge und Menschen schränkte die Elfen immer mehr ein, und es war abzusehen, dass bald erste Konflikte um die fruchtbaren Landstriche aufkommen würden. Die Elfen waren den anderen Völkern zahlenmäßig weit unterlegen, und darum hielten es die Ältesten für das Beste, dem drohenden Konflikt auszuweichen. Sie beschlossen, zurückzukehren auf die Inseln ihrer Vorfahren, um dort ungestört leben zu können.
Ker’ath, ein mächtiger Elfenherrscher, war der Meinung, dass die Menschen und Zwerge nicht das Recht hatten, die Elfen zu vertreiben, und dass es nun an der Zeit sei, sich aufzulehnen und allen die wahre Stärke des Elfenvolkes zu zeigen. Er begann deshalb Elfen um sich zu sammeln, die seine Ansichten teilten, und einige der besten Kämpfer waren unter ihnen.
Ker’ath und sein Gefolge zogen los und schleiften viele Menschen- und Zwergensiedlungen, die dem Ansturm aus heiterem Himmel nichts entgegensetzen konnten. Nach einiger Zeit formierten sich die Menschen und Zwerge aber und drängten die Elfen, die nur wenige waren, zurück. Ker’ath erkannte, dass er die Kampfkraft seiner Gegner deutlich unterschätzt hatte, und versuchte, eine sichere Gegend zu finden, um sich neu zu formieren und Kraft zu sammeln für einen Gegenschlag. Denn für den Moment schien das Bündnis aus Menschen und Zwergen sehr mächtig zu sein, und der gemeinsame Feind einte sie. Was von der nun folgenden Zeit bekannt ist, sind nur Mythen und Legenden, die ich von einigen Schattenelfen erfahren konnte. Gesichertes Wissen um die Ereignisse haben natürlich die Schwarzelfen, aber die teilen es nicht gerne.

Ich will versuchen das Bild zu umreißen, welches ich mir in den vielen Jahren des Studiums aneignen konnte:
Ker'aths Kundschafter fanden ein merkwürdig kahles und dunkles Land nahe der Gebirge im Norden, das die Menschen zu meiden schienen, und rasteten dort eine Weile. Die Elfen ahnten wohl nicht, in wessen Herrschaftsbereich dieses Land fiel, jedenfalls ereigneten sich hier die ersten Zusammentreffen mit Vallagahas. Vallagahas führte einige Unterredungen mit Ker’ath und erfuhr so alles über die Spaltung der Elfen. Vallagahas brachte Ker’ath auf den Gedanken, dass all dies niemals passiert wäre, hätten ihn seine Brüder nicht im Stich gelassen und wären sie nicht auf die Inseln geflohen. Damit begann alles. Dies war der Urkeim allen Hasses, der die Schwarzelfen zu vergiften begann. Vallagahas legte ihn in Ker’ath und der verbreitete ihn unter seinem Gefolge. Der Aufenthalt in jener düsteren Gegend, der zunehmende Hass und sicher auch Vallagahas Nachhelfen mit seinen magischen Kräften waren die Gründe dafür, dass der Anblick der Sonne ihnen immer mehr Unbehagen, ja sogar Schmerzen zu bereiten begann.
So vergingen einige Monate, in denen Ker’ath und sein Gefolge immer nervöser und empfänglicher für Vallagahas' Einflüsterungen wurden, bis zu jenem Tag als Vallagahas Ker’ath darüber informierte, dass die Menschen und Zwerge angeblich einen Angriff vorbereiteten, um die anhaltende Bedrohung durch die Elfen auszulöschen. Wie der Zufall es wollte wurden kurz darauf einige Elfenkundschafter von ihnen überfallen; jedenfalls deuteten die Spuren darauf hin. Ker’ath bekam Angst vor einem großen Angriff durch die geeinten Heere der Zwerge und Menschen und bat Vallagahas um Hilfe. Dieser führte die Elfen weit unter das Gebirge in das Unterreich und gab es ihnen als Geschenk. Dankbar nahmen sie es an und waren froh, die schmerzende Sonne nicht länger ertragen zu müssen. Hier wollten sie in Ruhe Kräfte sammeln und Pläne schmieden, um sich rächen zu können. Über das Unterreich ist nicht viel bekannt, außer dass es tief unter der Erde der Dunklen Lande liegt. Kaum ein Mensch ist je dort gewesen oder konnte zurückkehren, um etwas darüber zu berichten.

Die dortige Abgeschiedenheit und Abhängigkeit nutzte Vallagahas aus, um die Schwarzelfen weiter unter seine Kontrolle zu bringen. Recht bald begannen sie ihn wie einen Gott zu verehren, und priesen ihn für das, was er aus ihnen gemacht hatte. Sie dankten ihm, dass er sie ihre Feinde erkennen ließ und ihnen die Stärke gab, sie zu besiegen.
Sie hassten ihre Elfenbrüder, da sie von ihnen im Stich gelassen wurden, und sie hassten die Zwerge und Menschen, da sie von ihnen unter die Berge vertrieben wurden. Natürlich basierte das alles auf den Lügen Vallagahas', aber die Zeit machte aus Lügen Erinnerungen, aus Erinnerungen Überlieferungen und aus Überlieferungen Vergangenheit und Geschichte.
Auf die Flucht in das Unterreich folgten viele Jahre, über die man kaum etwas in Erfahrung bringen kann. Sicher ist nur, dass Vallagahas die Zeit nutzte, um das Volk der Schwarzelfen nach seinen Vorstellungen zu formen, um neue gesellschaftliche und soziale Strukturen zu etablieren und sie zu der perfekten Armee zu trainieren, die er für seine Zwecke brauchte. Nach vielen Jahren war sein Ziel erreicht, die Schwarzelfen waren bereit und fielen über die verblüfften Menschen her: Es waren die berühmten Tage des Blutes. Die Schwarzelfen töteten alles und jeden: Krieger, Frauen, Greise, Kinder, ja selbst die Haustiere. Sie machte keine Gefangenen und tilgten ganze Städte von der Landkarte. Als der Widerstand der Menschen nahezu gebrochen war - jedenfalls glaubte Vallagahas das - begann er auch die Zwerge anzugreifen. Dieser Zweifrontenkrieg verlief zwar zu Gunsten der Schwarzelfen, und es schien nur noch eine Frage der Zeit bis zu ihrem Sieg, aber geeint durch den gemeinsamen Feind und dessen Grausamkeiten wehrten die Menschen und Zwerge sich verbissen und vermochten länger standzuhalten, als das nacheinander möglich gewesen wäre. Sie sandten Boten zu allen anderen Völkern aus, doch nur wenige kamen zu Hilfe. Die Elfen wollten zwar weder gegen ihre Brüder kämpfen, noch den Völkern helfen, die sie vertrieben hatten; doch Vallagahas stellte eine zu große Gefahr für alle dar. Darum sandten sie ihre besten Kämpfer aus, um ihm mit Hilfe der Zwerge eine Falle zu stellen. Vallagahas unterschätzte tatsächlich die Macht des Bündnisses der freien Völker so sehr, dass es gelang, ihn in einen Hinterhalt zu locken, aber es war die gebündelte Kraft von einem Dutzend der besten Elfen-, Menschen- und Zwergenmagier nötig, um ihn unter Kontrolle zu bringen. Doch jeder Versuch, seinem Leben ein Ende zu setzen, schlug fehl. Vallagahas schien im wahrsten Sinne des Wortes unsterblich zu sein. Deshalb fertigten die besten Schmiede der Zwerge einen großen Käfig aus Nicolit, welchen die Elfen mit all ihrer Macht versiegelten. Er sollte nie mehr geöffnet werden, außer man fände einen Weg, Vallagahas zu vernichten.
Ohne ihren mächtigen Göttervater erlahmte der Vorstoß der Schwarzelfen, und bald zogen sie sich in ihr Unterreich zurück. Es gelang den Inselelfen aber nicht, ihre Elfenbrüder wie erhofft auf den rechten Pfad zurückzuführen. Vallagahas' Einfluss war schon viel zu stark gediehen, so dass die Schwarzelfen sich im Unterreich abschotteten und jeden Eindringling angriffen.

Die Schwarzelfen wussten vermutlich lange nicht, dass ihr Gottvater von den Zwergen in den Kerkern von Grim Kallagh im Kargash-Gebirge gefangen gehalten wurde. Ihnen war zwar seine Abwesenheit bewusst, doch ein jeder scheute sich, Fragen danach zu stellen, was wohl geschehen sein mochte. Zur Erhaltung seines Ansehens wurde von den Hohepriester die Geschichte gestreut, Vallagahas sei aufgebrochen zu einer Schlacht unter Seinesgleichen und werde eines Tages siegreich zurückkehren. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten alle Schwarzelfen sein Andenken in Ehren halten und auf den Tag seiner Rückkehr und den Tag der Rache warten.
Insgeheim wussten die Ältesten und Hohenpriester sicherlich von Vallagahas' Niederlage im Kargash und seiner Gefangennahme in Grim Kallagh; daher schmiedeten sie lange Zeit Pläne zu seiner Befreiung. In den langen Jahren seiner Gefangenschaft begab es sich auch, dass einige Schwarzelfen sich von ihren Brüdern absonderten und zu den Schattenelfen wurden. Dazu aber später mehr.
Es sei noch gesagt, dass es über die Tage des Blutes, als die Äcker der Menschen von Blut gedüngt waren und in den Stollen der Zwerge statt Erzhaufen nur Kadaver lagen, in vielen Chroniken der Menschen und Zwerge detaillierte Aufzeichnungen gibt. Dies waren dunkle und grausame Zeiten. Mögen sie uns stets als Ermahnung dienen, dass wir ihre Wiederkehr verhindern!

Doch, wie auch im Kaiserreich, hatten die vielen Jahre des Friedens ebenso das Zwergenreich geschwächt. Ohne einen gemeinsamen Feind verfielen die Clans in Streitigkeiten und das einst mächtige Reich spaltete sich in viele Enklaven. Die Schwarzelfen nutzten diese Schwäche und befreiten Vallagahas. Irgendeine fremde Macht muss den ewigen Käfig, den die Zwerge einst für ihn geschmiedet hatten, geöffnet haben, denn eigentlich sollte er nur durch die Magie der Inselelfen zu öffnen sein, die ihn auch versiegelt hatten.
Vallagahas wird nun an einem unbekannten Ort begonnen haben, sein Netzwerk neu zu spinnen und eine neue Armee um sich zu scharen, um Rache an all denen zu nehmen, die ihn fast zwei Zeitalter lang gefangen hielten.
Der Hass auf diejenigen, welche ihn vor so langer Zeit eingesperrt hatten, wird schier endlos sein. Sein tödlicher Blick wird schon bald alles und jeden in seinen Bann ziehen; sicherlich hat er schon einige der Ork- und Trollbanden in seinen Dienst befohlen, die die Berge seit jeher durchstreifen. In letzter Zeit häufen sich außerdem Berichte über eine seltsame neue Orkrasse im Kargash-Gebirge, "Terug Nur" genannt, eine Kreuzung aus Ork und Troll. Sie haben alle Stärken eines Trolles, nicht aber die Schwächen. Sie verfügen über extreme Körperkraft und ein extremes Regenerationsvermögen. Sie können einem Menschen mit Leichtigkeit einen Arm herausreißen, und selbst mit schwersten Verletzungen noch weiterkämpfen, ohne durch sie behindert zu werden. Der Einfluss der orkischen Abstammung sorgt dafür, dass sie mutige und ausdauernde Kämpfer sind und nicht länger das Sonnenlicht fürchten. Dies macht sie zu äußerst gefährlichen Gegnern, aber um das aktuelle Kampfgeschehen und die kürzlich entdeckten Portale soll es uns heute nicht gehen.“

Ein Raunen breitete sich im Saal aus, denn für viele waren dies neue und zugleich schockierende Informationen.

"Die Schwarzelfen werden also von Vallagahas kontrolliert. Doch wer oder was ist eigentlich dieser Vallagahas?

Vallagahas - Anführer und Gott der Schwarzelfen

Viel ist nicht über ihn bekannt. Die Schwarzelfen verehren ihn wie einen Gott, aber ob er wirklich einer ist kann niemand sagen. Tatsache ist, dass er nicht auf normalem Wege sterben kann. Darum ist er sicherlich eines der ältesten und gefährlichsten Wesen in ganz Ezantoh. Die Elfen forschen schon lange nach einer Methode, ihn zu vernichten, aber bisher erfolglos.
Aus Berichten von seiner Gefangennahme geht hervor, dass einige Zwerge versuchten, seinem Leben mit ihren Äxten ein Ende zu setzen, und dass sie keinerlei Wirkung zeigten. Ob seine Wunden sich einfach schnell schlossen oder die Äxte ihm tatsächlich nichts anhaben konnten geht aus den Berichten nicht hervor.
Vallagahas verfügt zudem über enorme Kräfte, und das in jeder Hinsicht: Bei seiner Gefangennahme verbog er mit bloßen Händen Schwerter und riss Krieger einfach entzwei. Seine mentale Stärke ist ebenfalls erstaunlich. Mit genügend Zeit kann er nahezu jedes Wesen unter seinen Willen zwingen. Darum dienten ihm zum Beispiel viele Tiere als seine Augen und Ohren. Und als wenn ihn das nicht schon gefährlich genug macht, ist Vallagahas obendrein ein mächtiger Magier. Er konnte mit Hilfe von Portalen den Raum falten und so seine Truppen ohne Zeitverlust und völlig unbemerkt über große Strecken transportieren. Darum waren bei seiner Gefangennahme so viele Magier nötig - nur um seine Kräfte im Zaun zu halten.

Über sein Aussehen ist nur bekannt, was von Gomraun Ainfahlt hinterlassen wurde, dem zwergischen Wärter, der viele Jahre mit seiner Bewachung verbrachte:
’Wir waren stets einfache und pflichtbewusste Zwerge, außerdem nicht die Schlauesten - und wir strebten nie nach Macht. Darum wählte man meine Familie aus, sich um IHN zu kümmern. Für den Fall, dass es Vallagahas gelänge, uns mit seinen Lügen zu vergiften, wären wir keine große Bedrohung gewesen. Außerdem konnte kein Zwerg den Käfig öffnen. Wenn ich an Vallagahas zurückdenke fallen mir vor allem zwei Dinge ein: seine dumpfe, tiefe Stimme, die direkt aus den Tiefen der Hölle zu kommen schien, und die blutroten Augen, die auch den stärksten Willen im Bruchteil einer Sekunde brachen. Sonst konnte man von seinem Äußeren nicht viel sehen. Er trug immer diese schwarze Robe, die bis zum Boden reichte. Und er verursachte nie Geräusche beim Gehen. Da man seine Füße nie sah, kann es gut sein, dass er tatsächlich über den Boden schwebte. Ansonsten hatte er pechschwarze Haare. Eigentlich war es mehr so, dass seine Haare ihrer Umgebung das Licht und alle Farben entzogen, so dass sie vermutlich nur schwarz wirkten. Aber es war kaum möglich ihre genauen Konturen auszumachen, da sie einer beständigen fließenden Bewegung unterworfen waren. Sie verdeckten jedenfalls fast den ganzen Kopf und im Gesicht funkelten einen immer diese blutroten Augen an…..’

Das ist leider alles was im Moment über Vallagahas bekannt ist. Bei allem Anderen handelt es sich nur um Spekulationen und Gerüchte. Denn Gomraun und seine Familie waren die Einzigen, die ihn zu Gesicht bekamen; die anderen hüteten sich vor seinen Augen. Immer wenn Gomraun die fensterlose Kammer verließ, in welcher der Käfig von Vallagahas stand, wurde er genauestens beobachtet, damit er nichts im Auftrag Vallagahas' unternahm. Das dürfte jedem klar machen, wie gefährlich Vallagahas ist. Und wie stark die Schwarzelfen geworden sein müssen, dass sie es wagten ihn aus dem Herzen des Zwergenreichs zu befreien.
Mehr ist über Vallagahas nicht bekannt, aber wir wissen nun in etwa, über was für Kräfte er verfügt und wie er aussieht. Allerdings vermute ich, dass die wenigsten meiner Zuhörer schon einmal lebende Schwarzelfen gesehen haben, und darum möchte ich nun ein wenig auf ihr Äußeres eingehen.

Aussehen der Schwarzelfen

Ob durch eine seltsame Mutation und Anpassung an ihre Umgebung oder durch Vallagahas' Einwirken, unterscheiden sich die Schwarzelfen bereits äußerlich stark von anderen Elfen – ihre an sich helle Haut erscheint größtenteils in einem graublauen bis ins dunkelgrau gehenden Ton, und ihre Haare sind fast ausschließlich weißblond oder hellgrau.
Alle Schwarzelfen haben, wie Vallagahas, blutrote Augen, die ihnen besonders bei Dunkelheit ein hervorragendes Sehvermögen verleihen. Viel mehr weiß selbst ich nicht zu berichten. Ich habe nur kurz einige Schwarzelfen studieren können, aber vielleicht ergeben sich in naher Zukunft im Verlauf des Krieges Gelegenheiten, das zu ändern. Über ihre Lebensweise konnte ich allerdings etwas von einigen Schattenelfen erfahren.

Gesellschaft der Schwarzelfen

Mit ihrer Ankunft im Unterreich begann Vallagahas seine Macht über die Schwarzelfen auszudehnen, und er formte einen Götterkult um seine Person, sodass sie ihn bald als ihren einzigen Gott verehrten. Seine Machtübernahme war beendet, als Ker’ath zu seinem obersten Priester wurde und sich so der Anführer der Schwarzelfen ihm unterstellte.
Ker’ath gab all das an sein Volk weiter, was Vallagahas ihm beibrachte. Zum Beispiel, dass nur die Stärksten Anspruch auf Führungspositionen haben, und dass Machtkämpfe daher zum normalen Alltag gehören. Sein Sohn Tar’ath lernte diese Lektion sehr schnell, denn er erwürgte ihn nur wenige Jahre später und Vallagahas erklärte ihn zum neuen Hohenpriester in Anerkennung seiner Stärke. Dieser Tradition folgend wurden die nächsten Hohenpriester der Schwarzelfen immer so bestimmt.

Die Schwarzelfen werden heute von einer Priesterkaste regiert, der oberste Priester von Vallagahas ist sowohl geistlicher als auch weltlicher Anführer. Ihm sind alle Hohepriester der einzelnen Schwarzelfensiedlungen unterstellt.
Die Priester wiederum kontrollieren ihr Volk mit ihrer Magie und den Nachtwächtern – einer Gruppe von Schwarzelfen, die sich allesamt dem Wunsch verschrieben haben, die Kunst des Tötens zu perfektionieren, und die Bes’Sol, die Königin der Dunkelheit, verehren.

Trotz alledem sind die Grenzen von Gesetz und Ordnung fließend; die Regeln werden hauptsächlich aus Furcht vor den möglichen Konsequenzen eingehalten, denn den Priestern ist es stets eine Freude sich neue brutale Strafen auszudenken. Dennoch werden im Grunde nur schwerwiegende Verstöße geahndet… und meist bestimmt der regierende Herrscher, was einen solch schwerwiegenden Verstoß darstellt. Es gilt: Wer etwas will, der nimmt es sich… und wenn ihm jemand im Weg steht … dann gibt es immer Mittel und Wege, sich dieses Problems zu entledigen.
Sinn für die Familie und ihre Abstammung sind Grundpfeiler im Denken der Schwarzelfen, doch sind Machthunger und Egoismus meist noch stärker ausgeprägt, und daher sind nicht wenige Schwarzelfen durch die Hand ihrer Geschwister gestorben, weil sie ihnen bei der Erfüllung ihrer Träume und Sehnsüchte im Wege standen.
Beziehungen für das Leben werden zwar geschlossen, doch ist es nicht selten, dass man weitere Geliebte unterhält. Die Schwarzelfen sind im Übrigen sehr auf die Perfektion der erotischen Künste bedacht, und sie gelten in dieser Beziehung als… unübertroffen… doch auch hierbei gilt es, Vorsicht zu bewahren – einem launischen Schwarzelfen sollte man niemals die favorisierte Gespielin streitig machen…

Trotz dieses extremen Egoismus und des ausgeprägten Strebens nach Individualität haben alle Schwarzelfen eine Gemeinsamkeit die sie teilen, nämlich die Anerkennung von Stärke und Macht. Nur wer stark ist überlebt, weswegen Gefühle wie Mitleid oder Hilfsbereitschaft als Zeichen von Schwäche verurteil werden. Aus diesem Grund werden Schwarzelfen in jedem Bereich ihres Lebens nur denjenigen folgen und nur die anerkennen, die Stärke zeigen und die von jener Aura der Macht umgeben sind, die wahre Anführer ausmacht. Dann ordnen sie ihre persönlichen Gelüste meist dem Ziel des Anführers unter. Jedem Schwarzelfen steht aber das Recht zu, den Anführer herauszufordern und bei Erfolg seine Position einzunehmen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in ihrer Gesellschaft ist die Sklaverei – wobei ein Schwarzelf noch nie jemanden aus seinem eigenen Volk versklavt hat. Sklaven sind für all die Dinge zuständig, um die sich die Schwarzelfen nicht selbst kümmern wollen: angefangen beim Beschaffen der Nahrung bis hin zum Instandhalten von Gerätschaften und Gebäuden. Die Sklaven besitzen keinerlei Rechte und ihr Besitzer kann mit ihnen nach Belieben verfahren. Die einzige Möglichkeit für einen Sklaven, am Leben zu bleiben, ist es, seinem Herrn lebendig am meisten von Nutzen zu sein. Denn noch nie hat es jemand geschafft, aus dem Unterreich zu entkommen, da es im Wesentlichen ein riesiges labyrinthartiges Höhlensystem ist. Diese Höhlenstruktur ist auch der Grund warum die Schwarzelfen im Laufe der Zeit eine eigene Sprache entwickelten. In Tunneln ist jedes zu laut gesprochene Wort weithin zu hören. Darum entstanden sehr bald eine Sprache aus kurzen, abgehackten Lauten und eine eigene Zeichensprache zur lautlosen Kommunikation, die jeder Schwarzelf beherrscht. Um mehr Informationen zu akquirieren müsste man die Schwarzelfen über längere Zeit hautnah beobachten, allerdings machen ihre Beziehungen zu anderen Völkern dies nahezu unmöglich.

Beziehungen zu anderen Rassen und Völkern

Die Schwarzelfen bilden wohl die am meisten verhasste und gefürchtete Gruppe der Elfen, wenn nicht sogar aller intelligenten Wesen Ezantohs.
Sie sind grundsätzlich nicht für ihren freundlichen Umgang mit anderen Kulturen bekannt, im Gegenteil – jedes Zusammentreffen mit einer anderen Volksgruppe wird üblicherweise dazu genutzt, um neue Sklaven zu gewinnen. Sie hegen für alle Völker Ezantohs eigentlich nur tief verwurzelte Verachtung. Besonders ihre elfischen Brüder hassen sie mit Inbrunst und auch Menschen und Zwerge sind für sie besonders verabscheuungswürdige Völker, da sie ihnen die Vertreibung ins Unterreich noch immer anlasten.

Schattenelfen werden immer noch als Brüder betrachtet, die aber die Reinheit des schwarzelfischen Blutes besudelt haben. Daher bekleiden sie unter den Schwarzelfen nur die niedersten Ränge als Diener, Sklaven, Mägde, Handlanger und Krieger in den Frontreihen, welche man im Kampf zuallererst verloren gibt. Trotz dieser Geringschätzung werden Schattenelfen immer noch weit höher geachtet als alle anderen Rassen.

Glaube & Riten der Schwarzelfen

Die Schwarzelfen bringen Vallagahas, ihrem dunklen Gott und Schöpfer, eine tiefe Verehrung entgegen. Demzufolge bildet der Tempel von Vallagahas das Zentrum einer jeden Schwarzelfensiedlung. Da er ein sehr launischer und fordernder Gott ist, werden ihm regelmäßig Opfer dargebracht, um ihn zu besänftigen. Die heiligen Tiere von Vallagahas sind die Spinnen, wahrscheinlich weil sie ebenso kunstvoll Netze spinnen wie er. Jeder große Tempel unterhält einige giftige Riesenhöhlenspinnen, und die meisten Opfer für Vallagahas werden diesen Spinnen vorgeworfen.Die Pflege der Tiere ist eine höchst ehrenvolle Aufgabe und wird daher nur besonderen Elfen gestattet und dient zugleich als Auszeichnung und Anerkennung. Ebenso ist das Verletzen oder jede andere Form der Schädigung dieser heiligen Tiere eine enorme Straftat, die immer mit dem Tod geahndet wird.

Vallagahas ist eine totalitäre Gottheit, duldet also keine anderen Götter neben sich. Sollte ein Schwarzelf je auf den Gedanken kommen, einem anderen Gott als Vallagahas zu huldigen, würde er sicher bald ein schmerzhaftes Ende finden.

Einzige Ausnahme bilden hier die Nachtwächter, welche Bes’Sol, die Königin der Dunkelheit, verehren. Bes’Sol war eine starke und extrem begabte Schwarzelfe. Vallagahas brachte ihr bei, eine besondere Verbindung zur Dunkelheit aufzubauen. Sie vermochte mit der Dunkelheit so sehr zu verschmelzen, dass man in dunklen Ecken schon gegen sie laufen musste, um sie zu bemerken. Im Laufe der Jahre perfektionierte sie diese Technik und konnte mittlerweile sogar Dunkelheit erschaffen wo vorher noch helles Licht war. Sie begann die ersten Nachtwächter auszubilden – eine Assassinengilde, mit der Vallagahas und die Priester sich unliebsamer Gegner heimlich, schnell und leise entledigen konnten. Irgendwann hatte Bes’Sol ihre Technik dermaßen verfeinert, dass sie schlichtweg verschwand. Man munkelt, dass sie mit der Dunkelheit so vollkommen verschmolz, dass sie selbst zu Dunkelheit wurde. Aber genau wissen das nur die Nachtwächter, und sie teilen ihr Geheimnis mit niemandem. Allerdings beten die Nachtwächter vor jedem Auftrag zu Bes’Sol, und das stellt eine bemerkenswerte Ausnahme dar im ansonsten totalitären Götterkult um Vallagahas. Dieser Kult kennt keine Gnade gegenüber aufsässigen und ungehorsamen Schwarzelfen, die schnell zum Schweigen gebracht werden; allerdings ist ihre Zahl sehr gering, da das Bildungssystem bis ins kleinste Detail ausgefeilt ist. Ein jeder Schwarzelf bekommt von Geburt an eingehämmert, dass Vallagahas' Wort stets Gesetz ist, und dass ihm alles zu verdanken ist. Dies wird noch durch spezielle Schulen verstärkt, in denen jeder Schwarzelf eine mentale Konditionierung erfährt und im Kampf mit Waffen und Magie ausgebildet wird. Je nach Begabung besuchen einige noch zusätzlich spezielle Trainingslager. Darum ist das gesamte Volk der Schwarzelfen eine perfekt gedrillte Armee, und für sie ist es eine Ehre, ihr Leben in Seinem Namen zu lassen. Auch im Angesicht des sicheren Todes scheuen sie nicht zurück, sondern stürzen mit Freude und dem traditionellen Ruf: 'Schwarzelfen über allen! Vallagahas über allem!' in die Schlacht. Zusätzlich zu diesem perfekten Training scheinen die Schwarzelfen auf besondere Art und Weise Kraft aus ihrer Heimat zu schöpfen. Die Macht der Schwarzelfen wird immer größer, je näher sie ihrer Heimat, dem Unterreich, sind; scheinbar liegt im Schwarzelfenreich eine uns unbekannte Macht verborgen, etwas das selbst auf den Nahkampf spezialisierte Krieger zaubern lässt...

Das soll es erst einmal zu den Schwarzelfen gewesen sein. Ich betone nochmals, dass es stellenweise keine belegbaren Tatsachen sind, denn die Wissensgewinnung auf diesem Gebiet gestaltet sich sehr schwierig; alte Aufzeichnungen sind kaum vorhanden. Einiges sind nur begründete Vermutungen, die aber sicherlich so oder so ähnlich zutreffen!
Damit hätten wir die Schwarzelfen abgehandelt und alle nötigen Wissenslücken sollten geschlossen sein. Bevor wir nun mit den Schattenelfen fortfahren, machen wir eine kurze Pause.“

Isyan Kaldar ordnete seine Notizen und verließ das Podium, um eine kurze Erholungspause einzulegen. Kaum hatte er aber dem Podium den Rücken zugekehrt, da trat ein hochgewachsener Mann neben ihn und sprach ihn an.
„Meister Kaldar. Alban Drachibal schickt mich zu Euch. Er hat Eure Vorschläge überdacht und bittet Euch, als Unterhändler an den Verhandlungen teilzunehmen.“
Isyan Kaldar wirkte gar nicht überrascht und antwortete nur: „Richtet Eurem Herrn aus, dass ich gerne helfen werde. Doch nun entschuldigt mich. Meine Kehle ist etwas trocken.“
Er ließ den Gesandten einfach stehen und verließ eiligen Schrittes für kurze Zeit den Saal. Nach einer Weile betrat er wieder das Podium, breitete einige Notizzettel vor sich aus und begann wieder zu sprechen.
„Als nächstes wollen wir uns mit den Schattenelfen befassen. Zuerst einmal ist es wichtig, die Verwandtschaft zwischen den Schwarz- und Schattenelfen zu klären.

Schattenelfen

Geschichte der Schattenelfen

Als Schattenelfen werden diejenigen Schwarzelfen bezeichnet, die vor langer Zeit das Unterreich verlassen haben und sich mit den "niederen" Rassen, also anderen Elfen und Menschen, zusammengeschlossen haben. Sie leben heute im Nordosten des Kaiserreichs Nemea an der Grenze zu den Dunklen Landen; genauer gesagt an den westlichen Ausläufern der Schattenberge.
Diese abtrünnigen Schwarzelfen wurden vor langer Zeit von Kar’Shi’elh aus dem Unterreich geführt und entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem eigenständigen kleinen Volk.

Kar’Shi’elh war einst Hohepriesterin und trat diesen Posten viele Jahre nach Vallagahas' Gefangennahme an. Sie war eine äußerst charismatische Anführerin und mit einem enormen Wissensdurst und Verstand gesegnet. Als sie in den Kreis der Leute aufgenommen wurde, die um den Verbleib von Vallagahas wussten, wurde ihr klar, dass er kein mächtiger Gott sein konnte wie sie bisher immer glaubte. Sie versuchte mehr herauszufinden und verschaffte sich Zutritt zu den geheimen Gemächern von Vallagahas im Haupttempel. Sie fand dort viele Bücher und Aufzeichnungen, welche sie alle wissbegierig las, darunter angeblich auch das berüchtigte Buch von Naz’jatar.
Schlagartig erkannte sie, dass längst nicht alles von dem, was Vallagahas ihnen erzählt hatte, den Tatsachen entsprach. Und sie befand, dass die Zeit seiner Abwesenheit dazu genutzt werden sollte, das Volk der Schwarzelfen aus seiner Umklammerung zu befreien. Sie versuchte die Schwarzelfen wachzurütteln, aber tausende Jahre der Manipulation sind nicht so leicht abzuschütteln, so dass nur wenige ihr Gehör schenkten und ihr folgten. Sie wusste, dass ihr Verhalten sicher bald die Nachtwächter auf den Plan rufen würde, darum floh sie mit ihren Anhängern aus dem Unterreich an die Oberfläche, um dort ein neues Leben zu beginnen.
Die Abgeschiedenheit von den vergiftenden Lügen der Schwarzelfen und der Umstand, dass vor allem Schwarzelfen mit noblerer Gesinnung Kar’Shi’elh gefolgt waren, führten dazu, dass Schattenelfen weniger böse sind, als ihre Schwarzelfenbrüder.
Generell versuchen sie sich mit den Menschen und anderen Völkern zu arrangieren, auch wenn sie teilweise mit Verachtung auf sie herabblicken. Sollte jemand einem Schattenelfen zu nahe treten, wird er dessen Kräfte zu spüren bekommen, aber solange man ihn mit Respekt behandelt wird er einem denselben Respekt entgegenbringen.

Ab und an verlassen einige Schattenelfen ihre Familien und kehren zu ihren Schwarzelfenbrüdern zurück. Einige weil sie sich ein besseres Leben erhoffen, andere weil sie die Menschen nicht mögen. Die Schwarzelfen nehmen sie immer auf, aber sie werden nicht sonderlich hoch geachtet.

Aussehen der Schattenelfen

Die Schattenelfen respektieren Stärke genauso, wie ihre Brüder die Schwarzelfen es tun. Darum dauerte es nicht lange, bis die ersten Schattenelfen sich mit Dinturanamazonen, mächtigen Elfenmagiern und anderen Völkern einließen und vermischten. Das schwarzelfische Blut ist aber sehr stark, so sehr, dass man einem Schattenelfen nicht ansieht, dass Teile seiner Familie menschlich sind, zumindest als Nicht-Elf.
Die meisten Schattenelfen haben dennoch deutlich dunklere und braunere Haut als ihre Schwarzelfenbrüder, da sie sich überwiegend an der Sonne aufhalten. Zudem tritt braune oder schwarze Haarfarbe bei den Schattenelfen um einiges häufiger auf.

Beziehungen zu anderen Rassen und Völkern

Die Schattenelfen gehen den anderen Rassen meist aus dem Weg, da ihnen wegen ihrer Ähnlichkeit zu den Schwarzelfen Misstrauen entgegengebracht wird. Das heißt aber nicht, dass es gar keine Kontakte gäbe. Im Gegenteil, es findet ein reger Handelsaustausch statt und Fremde, die sich den Respekt der Schattenelfen verdient haben, werden immer freundlich willkommen geheißen. Der Großteil des Handels läuft allerdings nur über Nubal, und auch dann reisen meist nur Händler aus Nubal zu den Schattenelfen, umgekehrt eher selten. Wenn die Schattenelfen ihre Gebiete verlassen, tun sie das meist unbemerkt, um nicht den Hass anderer Leute auf sich zu ziehen. Dabei helfen ihnen die dichten Wälder im Norden des Kaiserreichs, und ihre natürlichen Freunde, die Schatten der Dunklen Lande. Auf ihren Reisen kommen sie sogar recht weit herum, und einige Schattenelfen hegen Vorlieben für muskulöse Dinturan, so dass ein gelegentlicher Kontakt zwischen diesen Völkern besteht, der durch die geringe Entfernung ihrer Lebensräume begünstigt wird. Einige der dortigen Sippenführer haben Schattenelfenfrauen, denn in ihrem Misstrauen gegen andere Völker und dem Vertrauen in die eigene Stärke sind beide Völker sich sehr ähnlich. Ich rate trotzdem, immer Vorsicht walten zu lassen, denn ihr Überleben geht den Schattenelfen über alles. Wenn für einen Schattenelfen die Schlacht verloren scheint, wird er nicht zögern, zum Feind überzulaufen um sein Leben zu retten. Darum sollte man immer ein wachsames Auge auf die Schattenelfen haben, aber prinzipiell geht von ihnen direkt keine Gefahr aus. Die meisten von ihnen wollen nie mehr zurück in Vallagahas’ Knechtschaft.
Aber die Schattenelfen sind Produkte ihrer Umwelt und in einer Welt voller Misstrauen überlebt man nur, wenn nichts dem Zufall überlassen wird. So schmieden die Schattenelfen im Verborgenen sicher schon Pläne für ihre Zukunft, um sich abzusichern, und unterwandern viele Adelshäuser und versuchen, sie von sich abhängig zu machen. Denn bei den meisten Völkern gilt nur ein toter Schattenelf als ein guter Schattenelf. Ich hoffe doch sehr, dass bessere Kenntnis der fremden Kultur hieran etwas ändern kann!

Gesellschaft der Schattenelfen

Die Schattenelfen sind nur wenige an der Zahl, und darum versuchten sie von Anfang an, sich mit den anderen Völkern zu arrangieren. Sie vermischten sich so sehr mit ihnen, dass reinrassige Schattenelfen, also Schwarzelfen, kaum noch zu finden sind. Einige wenige Schattenelfen leben sogar in Siedlungen anderer Rassen. Die meisten haben kleinere verstreute Siedlungen im Nordosten des Kaiserreichs an der Grenze zu den Dunklen Landen gegründet. Es gibt allerdings eine große Schattenelfen-Stadt, die Kes'Malab genannt wird und in den Schattenbergen liegt. Hier leben fast ausschließlich Schattenelfen oder die Ehepartner von Schattenelfen.

Die Schattenelfen sind sehr geschickt und stellen darum besonders filigrane Schmuckstücke sowie federleichte und doch robuste Rüstungen her; aber besonders berühmt sind ihre Alchemisten und Totenbeschwörer. Da ihre Forschungen nicht wie anderenorts als Hexerei oder Gotteslästerungen verfolgt werden, können sie sich hier frei entfalten. Diese Umstände locken natürlich auch manche zwielichtige Gestalten an, die diese Künste studieren wollen; der Nekromant von Tabor-Tabor soll zum Beispiel in seiner Jugend in Kes’Malab gelebt haben.
In Kes'Malab sind auch einige Assasinen- und Diebesgilden ansässig. Die mächtigste von ihnen ist die Gilde der Ha’shish, die von vielen Edelleuten Ezantohs bei delikaten Aufträgen herangezogen wird. Sie verpflichten sich zu vollkommener Neutralität und unterstützen sogar häufig beide Seiten. Sie geben niemals Informationen über ihre Auftraggeber preis, noch kann man ihnen je etwas nachweisen, da sie keine Spuren hinterlassen. Allerdings sind ihre Dienste sehr kostspielig, und nur selten hat es jemand gewagt, die Ha’shish zu hintergehen. Wer es dennoch versuchte, dem war kein langes Leben vergönnt.

Kes'Malab wird traditionell, im Gedenken an Kar’Shi’elh, von einer Anführerin verwaltet. Zwar regelt die jeweilige Anführerin fast alle Geschicke der Schattenelfen, auch nach außen hin, aber es ist nur schwer möglich, etwas über sie in Erfahrung zu bringen.
Es gibt kaum Gesetze und Regeln, und erst recht keine Gerichte. Selbstjustiz gehört zum Alltag und wenn jemand etwas tun möchte, dann tut man es. Es gilt das Gesetz des Stärkeren und über allem steht die Freiheit, alles tun zu können was man möchte. Allerdings halten Schattenelfen nach außen hin zusammen. Kein Schattenelf schaut zu wie einer der Ihrigen misshandelt wird.
Ebenso gelten als zentrale Rechte die körperliche Unversehrtheit und Freiheit; Mord, Sklaverei und sonstige diese Rechte beschneidende Zwänge werden sehr hart bestraft das, was Vallagahas ihnen einst genommen hatte, zählt für sie nun als das höchste und schützenswerteste Gut.

Glaube & Riten der Schattenelfen

Die Schattenelfen haben den Glauben an ihre Götter verloren. Denn sie ließen Vallagahas mit seinen finsteren Machenschaften ohne Eingriffe gewähren; nur ihre eigene Initiative hat die Schattenelfen aus seinem Griff befreit. 'Wenn du etwas willst, dann bete nicht, sondern nimm es dir!', so lautet ihr Motto. Sie glauben fest an ihre Stärke und das wirkt nach außen hin als die Überheblichkeit, die für sie und ihre Brüder charakteristisch ist. Die Schattenelfen haben also keine Götter und Tempel, aber sie verehren Kar’Shi’elh, die ihnen den Weg in die Freiheit gewiesen hat. Einmal im Jahr - am Tag der Wintersonnenwende, der längsten Nacht des Jahres - feiern sie ein rauschendes Fest zu ihren Ehren.
Das Fest wird im Zentrum von Kes'Malab gefeiert. In der Mitte des großen Platzes steht eine mehrfach überlebensgroße Statue aus pechschwarzem Marmor in Form einer überirdisch schönen Elfe. Der Boden vor dieser Statue ist in einem Durchmesser von acht Schritten mit achteckigen schwarzen Marmorkacheln gepflastert und darf nur von Schattenelfen zur Wintersonnenwende betreten werden. Jeder der es wagt, dieses Gebot zu missachten, wird erbarmungslos mit einem langsamen und schmerzhaften Tod bestraft. Dies ist das einzige Ritual, das alle Schattenelfen gemein haben. Ansonsten ist es jedem Schattenelfen selbst überlassen, seine Erfüllung auf die Art und Weise zu suchen, die ihm geraten scheint.

Einstufung einer möglichen Bedrohung

Das soll nun erst einmal alles zum besseren Verständnis der Situation gewesen sein. Basierend auf diesen Erkenntnissen kann man nun die Bedrohung einstufen, die von den beiden Völkern ausgeht. Von den Schwarzelfen geht jetzt, nach Vallagahas' Befreiung, eine große Gefahr aus. Es kann nicht mehr lange dauern, da wird es erste Kampfhandlungen mit ihnen geben, und solange sie von Vallagahas kontrolliert werden gibt es keine Aussicht auf einen Frieden mit ihnen.

Von den Schattenelfen geht keine direkte Bedrohung aus. Sie werden sich einer Seite anschließen müssen: den freien Völkern oder ihren Brüdern. Die Tatsache, dass sie sich von Vallagahas losgesagt haben, sollte uns helfen. Aber sie werden im Verborgenen bereits eigene Pläne für ihre Zukunft geschmiedet haben. Es häufen sich die Berichte, dass immer öfters Schattenelfen weit ab ihrer Heimat gesehen werden, um Kontakte mit anderen Reichen zu knüpfen. Das spricht wohl dafür, dass sie längst die Entscheidung gefällt haben, nicht ihre Brüder zu unterstützen - aber das sind bislang nur Annahmen, denen wir auf den Grund gehen müssen.

Prognose für die Zukunft

Wir, das heißt alle freien Völker Ezantohs, sehen uns einer unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt. Einer Bedrohung, die so groß ist, dass wir keine Sekunde zögern dürfen, die nötigen Schritte einzuleiten. Wir müssen einmütig und geschlossen vorgehen, um Vallagahas' schändlichem Treiben ein für alle Mal Einhalt zu gebieten. Und wir sollten die Gelegenheit ergreifen, unsere Karten richtig auszuspielen: Nubal sollte aufgrund der gemeinsamen Handelsbeziehungen Gespräche mit den Schattenelfen einleiten, um Gewissheit zu erlangen, auf wessen Seite sie stehen. Dabei ist Eile geboten, denn zweifellos werden die Schwarzelfen ähnliche Versuche unternehmen.
Es muss uns gelingen, die Schattenelfen für uns zu gewinnen - sie wären unschätzbare Verbündete, da sie über beträchtliches Wissen über den Feind verfügen und eine zwar kleine, aber sehr starke Armee aufstellen können. Und wir brauchen jedwede Hilfe gegen unseren mächtigen Feind Vallagahas." Ein Raunen ging durch die Reihen, durchmischt mit einigen Empörungsrufen. Die Vorstellung, Seite an Seite mit Schattenelfen zu kämpfen, schien Vielen nicht zu behagen. Doch Isyan Kaldar erhob seine Stimme erneut: „Ich weiß, dieser Gedanke gefällt den Gesandten des Zwergen- und Elfenreiches sicher nicht und vielen Vertretern des Kaiserreiches und Nubals wird es ähnlich ergehen. Doch es ist das Weiseste und Beste, was wir im Moment tun können, und ich empfehle dieses Vorgehen mit Nachdruck! Es ist an der Zeit verwurzelte Vorurteile zu überwinden! Sollte noch jemand Fragen haben, so möge er sie nun stellen…..“

Loxar dankt allen, die beim erstellen dieses Textes geholfen haben. Besonders Ishan für einige alte Ideen und Taddäus für seine überragende Lektorenarbeit.

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